SPOT ON: Jan Vesper

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Weckerklingeln

Wenn etwas Außergewöhnliches, Dramatisches, Aufsehenerregendes, Pikantes „vor Ihrer Haustür”, also in CB, SPN, OSL, LDS oder EE, passiert, bekommen Sie es, wenn Sie auf Radiowellen – konkret 95,1 MHz – geschaltet haben, oft von Jan Vesper mit wohlklingender, sonorer Stimme serviert. Er ist der verantwortliche Nachrichtenredakteur der Cottbuser radioeins-Regionalredaktion.

Den „Preis”, den er dafür bezahlt, sind Aufstehzeiten fast wie ein Bäcker. Um vier Uhr klingelt sein Wecker, wenig später sitzt er im Studio. Noch still und einsam, aber das Leben sendet seine Lautstärken aus, vermittelt durch eigene Reporter, Nachrichtenagenturen, soziale Medien und Zeitungen. Jan Vesper sammelt Material und stellt die ersten Regionalnachrichten für 6.30 Uhr zusammen. Was da zusammenkommt, ist auch eine  Art Weckerklingeln für viele Hörer, darauf gerichtet, was der Tag erwarten lässt.

Er war schon als freier Mitarbeiter dabei, als radioeins im August 1997 auf Sender ging. Der HERMANN war damals übrigens der erste Medienpartner. Seit 2002, als er den Auftrag erhielt, ein Cottbuser Regionalprogramm aufzubauen, gehört Jan Vesper fest dazu.  Da war für ihn  stets ein Pendeln zwischen Cottbus und Babelsberg angesagt.

 Der Zufall will es, dass er, immer wenn die große oder lokale Welt aus den Fugen geriet, im Dienst war:  u.a. beim 9/11-Flugzeugterrorangriff, bei der Loveparade-Katastrophe, beim großen Busunglück am Schönefelder Kreuz. „Besonders tief bewegt hat mich die Nachricht vom Tod Regine Hildebrandts”, erinnert er sich. „Als ich sie vorlesen musste, stockte mir der Atem.”

 Welche Erfahrung sich in diesem Medienleben angesammelt hat. Sie kommt jetzt auf neue Art zum Tragen. Leitet Jan Vesper doch seit Januar die Nachrichten- und Service-Redaktion und ist damit der erste Südbrandenburger im Leitungsgremium des Senders. Das ist ein Team von 30 Kolleginnen und Kollegen, die einen Blick auf die Ereignisse im ganzen Land haben und von denen Sie im Wetter- und Verkehrsservice erfahren, wo es blitzt.  Er selbst sitzt da selten am Mikrofon, sondern in Sitzungen, Workshops und in Gesprächen, wo Kolleg*Innen mit Vorschlägen aufwarten oder ihr Herz ausschütten können. Ich glaube, da kann er zuweilen Rat geben, der wie ein Weckruf klingt.

Übrigens: Wäre es einst nach seiner Mutter gegangen, hätte er in der Musik Fuß gefasst. Im Jugend-Sinfonie-Orchester des Konservatoriums spielte er schon.

Klaus Wilke

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