Im Staatstheater vor und nach der Sommerpause
Eine Spielzeit geht zu Ende, sozusagen fällt der Vorhang in wenigen Tagen nach einem Jahr großer Theaterereignisse. Was ist noch zu erwarten, was bringt uns die neue Spielzeit?
Zwei Inszenierungen der heiteren Muse erfreuen in den nächsten Tagen. Das Musical „Sugar“, dessen Handlung Filmfreunde aus der unverwüstlichen Komödie „Manche mögen’s heiß“ kennen, ist im Großen Haus am 28.06., 01.07. und am 06.07., jeweils 19.30 Uhr, zu erleben. Einen tollen Tag – im wahrsten Sinn des Wortes – kann sich machen, wer sich am 30.06., 02.07., 07.07., 08.07., 09.07., 19.30 Uhr, oder am 03.07, 19 Uhr, Vorprogramm jeweils eine Stunde früher, zum Hof der Alvensleben-Kaserne begibt. Dort gibt es nämlich „Der tolle Tag oder Figaros Hochzeit“ von Beaumarchais, eine verwickelte witzige, tolldreiste Geschichte um die wahre Liebe und ihre Bewahrung. Dann ist der Vorhang für diese Spielzeit zu.
Keine Bange, er hebt sich irgendwann wieder, und wer vorher mal dahinter schauen will, kann dies am 28.08. ab 15 Uhr in der traditionellen Spielplanpräsentation „Theater und Musik in Pücklers Park“ tun. Im Großen Haus geht es am 01.09. wieder los. Vorhang auf für „Sugar“. Diese unwiderstehliche amerikanische Verkleidungskomödie steht dann bis zum 17.09. noch sechsmal im Programm.
Den Reigen der 16 Premieren eröffnet am 07.10. eine Uraufführung: „Glauben Lieben Hoffen“, ein besonderes Familienfest mit witzigen, skurrilen und überraschenden Momenten und Situationen, die mit Liedern, Schlagern, Rock- und Popsongs gewürzt werden. Das klingt gut. Überhaupt wartet der Spielplan wieder mit vielen attraktiven Vorhaben auf. Es fallen einem Titel in die Augen: die Offenbach-Oper „Ritter Blaubart (05.11.), „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ von Kurt Weil/Bertolt Brecht (11.03.17) , Lessings „Emilia Galotti“ (01.04.17), die Puccini-Oper „Turandot“ (30.04.17), Arthur Millers Schauspiel „Hexenjagd“ (20.05.2017), „Michael Kohlhaas“ nach der berühmten Kleist-Novelle (27.05.), Alban Bergs Oper „Wozzeck“ nach Georg Büchner (24.06.17). Ab 14.01.17 verwandelt sich die Ströbitzer Theaterscheune in „Das Wirtshaus im Spessart“.
Platzgründe setzen dieser Aufzählung Grenzen, aber ein Tipp liegt mir persönlich am Herzen. Der italienische Choreograph Giorgio Madia, in Cottbus seit „Chopin imaginaire“ und „Harlekin“ bestens bekannt, bereitet mit dem klitzekleinen und doch so wundervollen (eine Aufstockung wohl verdienenden) Ballett des Staatstheaters einen Ballettkrimi vor: „Ein seltsamer Fall“ (11.02.17). Einblicke in weitere sieben Premieren sowie viele interessante und nützliche Informationen vermittelt das vorzüglich gestaltete Spielzeitheft, dem wir unsere Abbildung verdanken und das Sie im Besucherservice des Theaters ebenso unentgeltlich erhalten wie ein Faltblatt mit allen feststehenden Terminen der neuen Spielzeit.
Klaus Wilke
Titelbild: Staatstheater Cottbus, SPIELZEITHEFT 2016/2017
Marlies Kross/Gestaltung Andreas Klose