Selbst ist die Kunst!

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Zu den Tagen des Offenen Ateliers in Cottbus und Umgebung

Selbst ist die Kunst! … hat aber auch nichts gegen ein wenig Hilfe. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden die Tage des Offenen Ateliers im Land Brandenburg auf den 24./25. Oktober verschoben. In Cottbus und Umgebung fanden diese bereits am 5./6. September statt. Zum Glück? Zu verdanken ist dies einer privaten Initiative, die aus der Not heraus entstanden ist.

Mehrere Hundert Besucher nutzten die Chance, einen Blick in die Ateliers und extra für die Tage des Offenen Ateliers aufgebauten Freilichtausstellungen der mehr als 25 teilnehmenden KünstlerInnen zu werfen. Organisiert wurde die Kunstaktion vom Peitzer Maler Hans Müller, der von den beteiligten Künstlern und Künstlerinnen sowie der Galerie Brandenburg/Galerie Fünf unterstützt wurde. Es entstand ein vielfältiges und buntes Programm, das die Kunstinteressierten von Calau über Cottbus bis nach Werben führte. Malerei, Textildesign, Bildhauerei, Lichtinstallationen und Kunsthandwerk waren vertreten und sorgten für viele begeisterte Besucher. Bei Kaffee, Kuchen oder Bier bot sich die Chance, mit den KünstlerInnen über ihre Werke und das weite Feld der Kunst ins Gespräch zu kommen. Und besonders erfreulich – das ein oder andere Werk konnte den Besitzer wechseln.

Im Anschluss trafen sich alle Beteiligten zu einem Nachgespräch im Großenhainer Bahnhof Cottbus und waren sich einig: Die diesjährigen Tage des Offenen Ateliers waren ein voller Erfolg – natürlich mit Luft nach oben. Und eine Frage kam immer wieder auf: Warum wären die Tage des Offenen Ateliers 2020 für den Landkreis Spree-Neiße ohne das private Engagement der KünstlerInnen in diesem Jahr ausgefallen? Verschiedene Anfragen, unter anderem durch Hans Müller und der Fraktion UC!/FDP bei der Stadt Cottbus und dem Landkreis Spree Neiße erhielten dieselben traurige Antwort: Die finanzielle Beteiligung, 900 Euro, der Stadt Cottbus und des Landkreises Spree-Neiße an der Erstellung der landesweiten Broschüre zu den Tagen des Offenen Ateliers Brandenburg wurde eingestellt. Auch in anderen Landkreisen sei dies der Fall und nur durch zivilgesellschaftliches Engagement sei eine Beteiligung möglich.

„Wir haben eine großartige Kulturlandschaft in der Lausitz […] Deshalb spielt Kultur auch eine tragende Rolle im Prozess des Strukturwandels“, erklärt die brandenburgische Kulturministerin Manja Schüle im Juni 2020 im Branitzer Park. Sie sieht die Lausitz in zehn bis 15 Jahren als mögliche Kulturhauptstadt Europas und gibt dabei den Startschuss für den Ideenwettbewerb „Kulturelle Heimat Lausitz“, bei dem insgesamt 1,1 Millionen Euro für kreative Projekte vergeben wurden. Solche Zeichen sind wichtig für die Kulturschaffenden und geben Grund zur Hoffnung – gerade in dieser Zeit.

Die Tage des Offenen Ateliers sind seit über 20 Jahren ein fester Bestandteil der Kulturszene in Brandenburg und bietet vielen Kreativen die Chance, sich und ihr Schaffen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Broschüren sind über die Veranstaltung hinaus ein Wegweiser für Einheimische wie kulturbegeisterte Touristen, die das ganze Jahr Besucher zu den KünstlerInnen in die Ateliers oder auf deren Websites bringen. Vielleicht müssen es nicht immer nur Großprojekte sein, die der Kulturszene in dieser Region den Strukturwandel erleichtern.

So oder so sind sich alle Beteiligten der diesjährigen Veranstaltung einig, dass die Tage des Offenen Ateliers auch im nächsten Jahr in Cottbus und Umgebung wieder stattfinden werden.

(HSP)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

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