Alles, was mit Wasser zu tun hat, ist unser Geschäft

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Fast jeder in unserer Region hat schon die Ergebnisse der Arbeit des Ingenieurbüros IPP Hydro Consult GmbH kennengelernt. Ob es die Kaimauer am zukünftigen Ostsee, die Sanierung der Trinkwasserleitung in der Leipziger/ Senftenberger/ Finsterwalder Straße in Cottbus, die Renaturierung des Breiten Grabens bei Lichtena oder die Wasserspiegelstabilisierung an Klein-, Groß- und Pinnower See waren – die IHC plant, überwacht und vermisst. Olaf Georgi ist geschäftsführender Gesellschafter der Cottbuser Firma. Hermann sprach mit ihm.

Herr Georgi, wer oder was ist die IHC?

Wir sind einer der größten Arbeitgeber auf dem Ingenieurbüro-Sektor im Tiefbaubereich mit derzeit 43 Angestellten. Das Ingenieurbüro wurde 1991 gegründet – nächstes Jahr begehen wir unser 30-jähriges Firmenjubiläum.

Was ist das Aufgabengebiet der IPP Hydro Consult?

Wir sind auf mehreren Gebieten tätig. Das „Hydro“ im Firmennamen umschreibt schon treffend unseren Arbeitsschwerpunkt. Wir beschäftigen uns mit allem, was mit Wasser zu tun hat: Trinkwasser, Abwasser, Regenwasser, Grundwasser, Oberflächengewässer – wir planen, überwachen den Bau, begleiten landschaftspflegerisch und ökologisch. Wir planen dabei sowohl konstruktive Bauwerke (Wehre, Schleusen, Fischaufstiegsanlagen) und Hochwasserschutzanlagen (Deiche, Polder, Siele) als auch konzeptionelle Untersuchungen und Modellierungen. Des Weiteren planen wir Infrastrukturprojekte bis hin zur Betreuung sogenannter Komplexmaßnahmen – zum Beispiel die Erschließung von Wohn-, Gewerbe- und Industriegebieten. Neben den Fachleuten im Wassersektor beschäftigen wir Straßenbauplaner, EMSR-Planer, Statiker und Vermesser. Dazu kommt noch der Fachbereich für Umweltplanung und Gewässerökologie. Wir sind also sehr breit aufgestellt und können nahezu jede Planungsleistung mit unseren eigenen Kapazitäten abdecken.


Für die planerischen und bauüberwachenden Leistungen der Kaimauer des künftigen Cottbuser Ostsees war die IHC gemeinsam mit dem Büro Inros Lackner SE verantwortlich. Das Projekt wurde pünktlich im Juli 2019 fertiggestellt. Foto: IHC

Wo sind Sie mit ihrem Ingenieurbüro tätig?

Wir sind in allen neuen Bundesländern unterwegs – schwerpunktmäßig aber in Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Hier im ehemaligen Bezirk Cottbus sind wir für alle kommunalen Ver- und Entsorgungsunternehmen, die zahlreichen Wasser- und Bodenverbände im Spreewald und für die großen Auftraggeber vor Ort, wie LEAG, LMBV und natürlich für die Stadt Cottbus tätig. Ebenso sind die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen, des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft SachsenAnhalt und der NABU wichtige überregionale Auftraggeber für uns. Auch für das Landesamt für Umwelt Brandenburg (LfU) sind wir Partner. So haben wir für diese beispielsweise die Hochwasserrisiko-Managementplanung für die Spree ab Landesgrenze Sachsen bis einschließlich dem Spreewald bearbeitet. Wir sind aber auch für kleinere Auftraggeber tätig. Wenn auch seltener fordern selbst Privatleute unsere Arbeit an.

Das hört sich nach viel Arbeit, trotz Ihrer 43 Angestellten an. An welchen herausragenden Projekten könnte man die Arbeit Ihrer Firma verfolgen?

Von besonderem Interesse war für die Cottbuser und ihre Gäste sicher der Linienverbau am künftigen Cottbuser Ostsee. Wenn man den Aussichtsturm in Merzdorf besucht, erkennt man das Bauwerk sofort. Nach Flutung des Sees bietet die 820 Meter lange Konstruktion der Stadt die Möglichkeit, an dieser Stelle einen Hafen mit allen dazugehörigen Komponenten zu entwickeln. Ich bin mir sicher, dass der eine oder andere unser Logo auch schon bei Straßen- und Kanalbauarbeiten im Cottbuser Stadtgebiet gesehen hat. Viele Anlieger in den Seegebieten Kleinsee, Großsee und Pinnower See, die in den vergangenen Jahren ein stetiges Sinken der Wasserspiegel beobachten konnten, kennen unser Büro bestimmt, da wir dort im vergangenen Jahr Maßnahmen zur Wasserspiegelstabilisierung und -hebung geplant haben, die auch sehr erfolgreich laufen. Die Förderung von Grundwasser erfolgt mithilfe von Tiefbrunnen, die bis zu 72 Meter Teufe und 90 Zentimeter Durchmesser aufweisen. 2022 sollen die Wasserspiegel aller drei Seen wieder auf dem Stand von 2010 sein.

Wie wird man Chef eines Ingenieurbüros?

Ich habe einfach Glück gehabt, war sozusagen zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Angefangen habe ich bei IHC im Jahre 2002 als Planungsingenieur für Trink- und Abwasser-Projekte an. Dann kam irgendwann noch die Funktion des Fachbereichsleiters „Infrastruktur“ dazu und nach dem Ausscheiden des Firmengründers wurde ich 2011 geschäftsführender Gesellschafter. Ich habe diesen Schritt nie bereut.

Um den Arbeitsaufwand auf hinreichend Schultern zu verteilen, brauchen Sie gute Arbeitskräfte. Woher bekommen Sie die?

Gute Arbeitskräfte zu bekommen ist in der heutigen Zeit ein großes Problem. Wir sind an Studenten von der BTU und anderen Universitäten im Land interessiert, die bei uns als Werksstudenten schon mal reinschnuppern können und die wir nach Eignung für eine perspektivische Festeinstellung zu gewinnen versuchen. Wir geben auch Quereinsteigern, die zum Beispiel von Baubetrieben kommen, eine Chance. Aktiv suchen wir auf Messen, wie der Cottbuser  CampusXchange der BTU, die hoffentlich im Mai stattfinden kann, nach neuen Mitarbeitern. Besonders interessiert sind wir an Bauingenieuren und Diplomingenieuren/Mastern mit Spezialisierungsrichtung „Konstruktiver Wasserbau“, „Siedlungswasserwirtschaft“ oder Bauleitern. Wir achten auf die Work-Live-Balance unserer Beschäftigten. Home-Office, flexible Arbeitszeiten, Überstundenbezahlung und individuell angepasste Arbeitsmodelle sind bei uns gelebte Praxis. Also, wer sich jetzt angesprochen fühlt: nicht zögern und melden. Im Übrigen sind wir eine ganz dufte Truppe.

Sie und Ihr Ingenieurbüro engagieren sich auch für das gesellschaftliche Allgemeinwohl …

Ja. Wir unterstützen soziale und sportliche, regionale Projekte. Wir sind ein in der Region tätiges Unternehmen und wollen in diesem Sinne der Region etwas zurückgeben und unterstützen unter anderem das Internationale Springer Meeting Cottbus, den Leichtathletik Club Cottbus (LCC), den Cottbuser OstSEE Sportverein, das Cottbuser Tischtennisteam oder den Caritasverband der Diözese Görlitz.

 

Interview: Heiko Portale

 

 

 

 

 

 

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