Wie sich „Sommernachtsträume” auf einem Kasernenhof erfüllen

 Jason ist wieder da. Der wunderbare Balletttänzer Jason Sabrou, der 2016 als Höhepunkt und ungewollten Abschied von seiner Tänzerkarriere einen fantastischen Dorian Gray auf die Bretter gezaubert hatte, ist nach langer Verletzungspause, Reha und abgeschlossenem Studium bei Paluccas in Dresden wieder in seiner „Familie” zu erleben.

Denn: Die Ballettcompagnie des Staatstheaters gestaltet in diesem Jahr das Sommertheater auf dem Hof der Alvensleben-Kaserne. Sie tanzt und spielt „Ein Sommernachtstraum”. In Wirklichkeit sind es mehrere Sommernachtsträume. Den einen fantastischen, dessen Handlung vor uns ablaufen wird, hat sich Shakespeare ausgedacht. Seine Komödie dieses Titels hat so eingeschlagen, dass sie unzählige Male, auch in anderen Kunstformen, adaptiert worden ist. Deshalb sagt Ballettdirektor Dirk Neumann: „Jede Ballettcompagnie, die auf sich hält, hat mindestens einmal den ,Sommernachtstraum´ geträumt und getanzt.” Ja, auch für ihn erfülle sich mit dem „Sommernachtstraum” ein eigener Sommernachtstraum. Der andere Sommernachtstraum ist der von Jason, seinem Beruf und seinen Kolleg*innen treu bleiben zu können.

Als die Entscheidung über das Sommertheater gefallen war, hat Dirk Neumann zuerst Michael Böhnisch für das Libretto gewonnen, der schon dem „Peter Pan” ein ausgezeichneter Szenenschreiber war. Dann rief er Jason an und bot ihm an, gemeinsam die Choreografie zu entwickeln. „Was für ein Angebot”, schwärmt der. „In dem Haus meine Erfahrungen anwenden zu können, indem ich so viel gelernt und mit der prächtigen Compagnie erlebt habe.” Da fallen besonders Namen von international renommierten Choreografen wie Nils Christe und Lode Devos und vom langjährigen Ballettdirektor, dessen Netzwerk immer wieder zauberhafte Gäste hervorbringt, die neue fabelhafte Ideen in die Compagnie hineintragen.

Ballett braucht vor allem Musik. Dirk Neumann: „Jason und ich hörten Musik, Musik und nochmals Musik und füllten die Szenen. Wir fühlten uns angesprochen von Felix Mendelssohn Bartholdy, Giuseppe Verdi, John Williams und Max Richter und anderen.” Die beiden „fahndeten” in Lagern und Werkstätten nach poetischen Attributen einer romantischen, poetischen Sommernachtswelt – Bäume, Säulen, Steine, Gräser, aus denen Hans-Holger Schmidt gewiss eine Augenweide von Bühne gestalten kann, über die die Tänzerinnen in fantasievollen Kostümen, entworfen von Adriana Mortelliti, schweben werden.

Jason: „Unsere Premiere findet am längsten Tag des Jahres, zur Sommersonnenwende, statt. Was für ein Sommernachtstraum!”

Premiere: 21. Juni, 19.30 Uhr, Hof der Alvensleben-Kaserne

Bereits am 8. Juni lädt die Compagnie zur Ballett-Gala 2019 ins Große Haus ein. Beginn: 19.30 Uhr.

 

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