Fontane in der Mitropa

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Neue Bühne Senftenberg widmet ihr Spektakel 2019 dem Dichter-Jubiläum

 2019 ist Fontane-Jahr. Der märkische Dichter hat zwar keine Dramen hinterlassen, aber dramatische Züge wies sein Leben und Wirken bisweilen schon auf; auch war er ein gefürchteter Theaterkritiker. Nun hat die Neue Bühne Senftenberg Fontane zum Helden ihres traditionellen Spektakels 2019 erkoren und bereitet eine große „Ankunft” des Schriftstellers vor: FONTANE AM ZUGE. Der Dichter des Reisens wird auf dem Bahnhofsgelände, im Empfangsgebäude, in der alten Mitropa und auf dem Güterbahnhof gebührend gefeiert. Eintrittskarten werden da für die Zuschauer zu Fahrkarten. In vier Episoden („Theodor und wie er sich in die Welt schrieb”), geschrieben von Tilo Esche und Katja Stoppa, geht die Reise durch Fontanes bewegtes Leben. Das mobile Theater „Das letzte Kleinod” wird als Kooperationspartner mit seinem ozeanblauen Zug den Alltag des kriegsgefangenen Fontane beleuchten („Souvenir 1870”). Das Spektakel eröffnet die 11. Theatertage des Deutschen Bühnenvereins/Landesverband Ost. Es geht neunmal zwischen dem 3. und 11. August über die Schienen.

„Am Zug” ist dann auch das Motto der gesamten Spielzeit. Gefördert von der Kulturstiftung des Bundes kommt es dabei zu einem Gemeinschaftsprojekt mit dem Teatr Lesja Ukrajinka aus Lviv und der Kölner Künstlergruppe Futur 3. Zwei der drei Inszenierungen entstehen in Senftenberg: „Parcel from abroad” und „Ich will leben” über Gedichte und Leben der Selma Meerbaum, die 18-jährig Holocaust-Opfer wurde.

Im Spielplan stehen bewährte Renner des Theaterbetriebs. Bis zum Jahresende 2019 erleben ihre Premiere Armin Petras‘ Theaterfassung von Fatih Akins Erfolgsfilm „Aus dem Nichts” (Premiere 21.9.), „Kabale und Liebe” (Regie Mario Holetzeck, 12.10.), „Sechs Tanzstunden in sechs Wochen” (19.10.), „Der Zauberer von Oss” (Regie: Intendant Manuel Soubeyrand, 22.11.), „Frau Müller muss weg” (7.12.).

Das Jahr 2020 beginnt mit dem Generationenstück „Liebe Grüße . . . –  oder Wohin das Leben fällt” (30.1.). Dem folgen das Monolog-Museumsstück „Nipplejesus” (21.2.) und die Komödie „Die Studentin und Monsieur Henri” (14.3.), „Der Sohn” von Oliver Bukowski, Gewinner des Stückewettbewerbs Lausitzen 2019, erlebt seine Uraufführung in der Regie von Manuel Soubeyrand am 28.3., ehe „Am Boden”, der Monolog einer Kampfjet-Pilotin, am 17.4. den Premierenreigen der Spielzeit 2019/20 abschließt. „Deine Helden – meine Träume” heißt ein Klassenzimmerstück, mit dem die Neue Bühne in die Schulen geht.

 

kw

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