Die Stimmen in meinem Kopf

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BÜHNE acht spielt Stück nach Arthur Schnitzler: „Die letzten Masken”

 Bei der Suche nach einem kurzen Stück, das für das Publikum des Studierendentheaters BÜHNE acht geeignet und im doppelten Sinn ansprechend ist, stieß Regisseurin Anja Schröter auf Arthur Schnitzlers „Die letzten Masken”. Um 1900 liegt ein Journalist vermeintlich todkrank in einem Hospital. Darin befeuert von einem ebenfalls schwerkranken Schauspieler, will er sich als Letztes in seinem Leben an einem früheren Freund rächen, der ihn in seiner beruflichen Laufbahn übertroffen hat. Als er ihm noch einmal begegnet, verhält dieser sich aber so fürsorglich und hilfreich, dass der Kranke von seinem Plan Abstand nimmt.

„Wir passen die Stückvorlage in Bezug auf Ort und Zeit an unsere Gegebenheiten an”, erklärt Anja Schröter, „und holen den Konflikt in die Gegenwart und nach Cottbus. Im Mittelpunkt steht eine Mathematikdozentin zwischen Anerkennung und totaler Überlastung. Sie steht vor einem Burnout.”

Dieser Dozentin gibt Ypsi Ciupack Gestalt, die einst als Studentin in der BÜHNE acht begann und mittlerweile als Dozentin an der BTU tätig ist. „Nein, ich selbst bin nicht überarbeitet”, scherzt sie, „aber ich kenne diese Konflikte auf den Sprossen der Karriereleiter, die schmerzhaft in ein Leben eingreifen können.”

Das Interessante an der Stoffbearbeitung ist der Umgang mit weiteren Personen des Originals. Ypsi Ciupack: „Wir machen sie zu Stimmen in meinem Kopf, mit denen ich mich rumschlage. Ich liebe das Improvisieren. Weil es für die Lösung des Konflikts sowieso keine Patentrezepte gibt, wird der Ausgang bei jeder Aufführung ein anderer sein.”

KW

Premiere: 23.6., 18 Uhr, BÜHNE acht, Erich-Weinert-Straße 2
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