Basketball: Von den Teufeln, die nicht auszutreiben sind!

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Bereits seit 1990 sorgt die Herrenvertretung des BBC in Cottbus für Steels, Rebounds und Körbe.
Bekannter sind die Jungs allerdings, wie es sich für ein Basketballteam gehört, unter dem schnittigeren Namen „White Devils“.
Zur Zeit dribbeln die Teufel in der 2. Regionalliga Nord-Ost auf und schaffen es, trotz heftiger Konkurrenz zahlreicher Teams aus der Hauptstadt, immer wieder ihre Fans zu begeistern. Und so scheitern, nach holprigem Saisonstart für die Cottbuser, die Gegner nun wieder regelmäßiger beim Versuch, den Exorzismus an den weißen Teufeln auszuführen.
Während man in der Hinserie beispielsweise gegen Empor Berlin und die Zehlendorfer Vertretung deutliche Klatschen hinnehmen musste (56:73 bzw. gegen Zehlendorf gar mit 41 Punkten Unterschied), präsentiert man sich im neuen Jahr auch mit neuer Kraft und neuem Glück!
Die beiden 89:66 bzw. 83:69 Siege gegen eben jene Hauptstadtklubs dienen hierfür ebenso als Beweis wie die vorherige Revanche gegen die Rhinos aus Halle.
Und wer ist eigentlich Garrett Jefferson? Eine Frage, die sich nach schon einem einzigen Besuch eines „Teufel“- Spiels nicht mehr stellen wird. Denn auch für einen Laien sind seine bestechende Klasse und die hervorragende Basketballausbildung, die eben jener Garrett Jefferson in den USA genossen hat, nicht zu übersehen. So ist es nicht verwunderlich, dass Jefferson auch Symbol des neuen Cottbuser Aufschwungs ist.
Der junge Amerikaner spielte bis 2014 für das College-Team der Lancers in Kalifornien und zuvor zwei Jahre in Honolulu auf Hawaii.
Und auch wenn Cottbus/ Brandenburg vielleicht nicht wie die logischste weitere Karrieresprosse klingt, profitieren durchaus beide Seiten von der Indienstnahme des Ballsport-Legionärs: auch und vor allem vom interkulturellen Austausch und stetig neuen Herausforderungen.
Wichtige Identifikationsfiguren aus dem Mutterland des Basketballs haben in Cottbus außerdem ja bereits so etwas wie Tradition. Namen wie Harrison und Jones sind sicher noch vielen Lausitzer Sportfreunden ein Begriff.

Yuriy Vasylyev ist ein wichtiger Name aus der BBC-Gegenwart und darf im Moment beim Thema „Basketball in Cottbus“ sicher nicht fehlen. Der Guard beweist seine Wichtigkeit durch intelligentes Spiel und sorgt, wie beispielsweise gegen Empor Berlin, auch regelmäßig für zahlreiche wichtige Punkte.
Wie belangvoll Vasylyev eigentlich ist, zeigt sich vor allem aber auch dann, wenn er einmal verletzungsbedingt passen muss. So geschehen Mitte Februar gegen den Klassenprimus aus Tiergarten. Doch trotz der (sogar vermeidbaren) Niederlage durften die Devils auch nach diesem Ergebnis (72:78) viel Positives mitnehmen.
Während  man im Hinspiel noch mit satten 74:103 Punkten zurück nach Cottbus geschickt wurde, erzielte man in Cottbus beinahe genauso viele Körbe, kassierte aber ganze 25 Punkte weniger und führte zwei Minuten vor Schluss sogar gegen den haushohen Favoriten.
Dass man am Ende gegen das Team von Ex-Cottbuser Thomas Krausche (Bruder Daniel spielt noch immer für Cottbus) dennoch verlor, ist bitter, aber verschmerzbar.
Eben Gleiches stellte Headcoach und quasi Obermephisto Steven Herford fest und verwies auf die Wichtigkeit der kommenden Partien gegen die direkten Tabellenkonkurrenten.

Mit Clemens Dittmann, Lars Jungnick und Ole Kliem waren auch gegen den Topgegner wieder drei Spieler des Jahrgangs 98 oder jünger im Einsatz. Kliem ist gar nach der Jahrtausendwende geboren. Zahlen und Daten, die den Verein und Fans durchaus frohen Mutes in die Zukunft schicken dürften.
Wer es jetzt immer noch nicht geschafft hat, die Devils bei einem Spiel zu besuchen, sollte dies dringlichst nachholen. Denn beinahe jedes zweite Wochenende wird die Grundschulturnhalle am Warmbad in Sandow zu einer echten Teufelshölle umfunktioniert.
Alles andere ist nur Fegefeuer!

Stefan Göbel
Foto: Garrett Jefferson vom BBC setzt sich durch. © Steffen Beyer

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