Brandenburger Erklärung der VIELEN

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„Wer am 13. Oktober bei der Demonstration ,#unteilbar‘ in Berlin dabei war, weiß, wie viele VIELE sind und wie kraftvoll und mutmachend sich das anfühlt.”

 Ein Satz aus dem Statement von Bettina Jahnke, der Intendantin des Hans-Otto-Theaters Potsdam, mit dem sie Anfang des Monats im Piccolo Theater Cottbus die Brandenburger Erklärung der VIELEN vorstellte. Es gibt solche Erklärungen in zahlreichen Regionen und Bundesländern. Künstler und Kulturschaffende finden sich darin in dem Gedanken zusammen, dass die Kunstfreiheit unbedingt schützenswert ist und angesichts rechtspopulistischer und -extremistischer Angriffe unbedingt beschützt werden muss. Der Bedrohung der Kunstfreiheit setzen sie eine Haltung des Respekts, der Vielfalt und der Toleranz entgegen.

„Wir setzen auf Solidarität und überregionale, institutionsübergreifende Netzwerke, statt als lokale Einzelkämpfer vor der regionalen rechten Szene zu kapitulieren”, erklärte Bettina Jahnke. Sie verwies auf viele verbale Provokationen aus dem rechtsextremen Lager und auf das Beispiel am Bauhaus Dessau, wo ein Konzert auf rechte Bedrohung hin abgesagt worden ist. In diesem Sinne war das Piccolo als Veranstaltungsort von symbolischem Wert, hatte doch die AfD im Potsdamer Landtag mit einer Kleinen Anfrage die Förderung von Theatern in Frage gestellt, die sich wie der Piccolo Jugendklub in seinem Antikriegsstück „KRG” politisch engagieren.

Ein gutes Gefühl für Theaterleiter Reinhard Drogla und Regisseur Matthias Heine, durch die Brandenburger Erklärung und diese Zusammenkunft im Hause des einzigen Kinder- und Jugendtheaters des Bundeslandes Solidarität und Ermutigung zu erfahren. Doch Theaterarbeit ist mehr als das, was von der Bühne kommt. Staatstheaterintendant Dr. René Serge Mund nennt den Leseklub, in dem ausländische Mitbürger sich mit deutscher Sprache und Kultur befassen. Matthias Heine verweist auf das offene Kolabor-Projekt im Piccolo, wobei sich Cottbuser und Geflüchtete zu gemeinsamem Erleben zusammenfinden. BLMK-Museumschefin Ulrike Kremeier kann auf ein Ausstellungsprogramm hinweisen, dass Ländergrenzen sprengt. Und dem Stadtverordneten Eberhard Richter liegt am Herzen, dass der Rotstift von der Kultur ferngehalten wird. „Wir brauchen Kunst und Kultur zum Menschsein!”

kw

 

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