Rubrik: FilmFestival Cottbus

9. 11. 18 Es ist etwas trübe in der Stadt, der Morgennebel hat sich noch nicht verzogen. Festivalwetter, wie man es von Cottbus gewöhnt ist. In den Filmtag steige ich ein mit der Sektion „Close up UA.“ In der Sperrzone um Tschernobyl befindet sich der Eingang zu einer geheimen Metro, die bis nach Moskau fährt. Gorbatschow hatte sich mit den Außerirdischen zusammengetan und die Linie gebaut. (Ja ja, es geht etwas surreal zu in „Das Portal“ von Wolodimir Tychy aus der Ukraine.) Die alte Prisya (großartige Darstellerin) ist die einzige, die den Eingang zu dieser Metro sehen kann. Ihre Tochter…

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8. 11. 18 Bei manchen Filmen ist es wirklich von Vorteil, wenn man gut gefrühstückt hat. Weil sie einen sonst einfach zu sehr mitnehmen würden. Das ist auch bei dem armenischen Spectrum-Beitrag „Yeva“ von Anahid Abad der Fall: Yeva kommt mit ihrer kleinen Tochter in ein Dorf in Nagorny Karabach. Sie ist auf der Flucht, muss daher ihre wahre Identität verheimlichen. Als ein Dorfjunge auf eine Mine tritt, und Yeva ihn zu retten versucht, wird offenbar, dass sie Ärztin ist, und damit eine andere, als sie vorgab. Die Dorfbewohner fangen an, Fragen zu stellen; langsam kommt ihr dunkles Geheimnis an…

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Mein erster Eindruck vom 28. Filmfestival in Cottbus Dieses Jahr war ich besonders schlecht vorbereitet. Im letzten Jahr hatte ich drei Tage vor dem Festivalstart einen detaillierten und optimierten Zeitplan zusammengestellt, und sämtliche Karten – für mehr als 20 Filme – dafür bereits besorgt. In diesem Jahr war ich zum Festivalstart noch auf einer Konferenz in Nürnberg und zur Eröffnung nicht im Theater, sondern auf dem Rückweg auf der Autobahn. So hieß es also für mich am Mittwoch nach Ende meiner Bürozeit: schnell in die Stadthalle, die Filme am Mittwochnachmittag und -abend aussuchen und dann die einzelnen Karten besorgen, ins…

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Mittwoch, 7. 11. 18 Cottbus badet in heiterster Sonne – das diesjährige Film-Festival ist ganz gewiss das wärmste, das die Stadt je erlebt hat. Irritierend wie eine weiche, aber riesige Schneeflocke ist dagegen der aserbaidschanische Spectrum-Film „Gebirge ohne Namen“ in der Stadthalle. Bei minus zwanzig Grad gedreht, komponiert Regisseur Hilal Bajdarow eine ambitionierte, stark stilisierte Parabel auf eine in althergebrachten Regeln erstarrte Gesellschaft. Bewegung und Handlung finden hier hauptsächlich in der Off-Tonebene statt. Diese strenge, beinahe hermetische Form ist in einem autokratisch geführten Land wie Aserbaidschan wohl die beste Möglichkeit, Kritik an patriarchalischer Überkommenheit und kultureller Restriktion zu üben. Diese…

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Cottbus, Dienstag, 6. 11. Das 28. Filmfestival Cottbus beginnt mit einem wummernden Paukenschlag, der das Staatstheater in seinen Grundfesten erschüttert. Es ist der fulminante Einstieg der Trommelgruppe „Weberknechte“, die zu elft ihr vielfelliges Schlagwerk bearbeiten und damit gleich mitzureißen wissen. Eine gute Idee, ein Percussion-Ensemble einzuladen. Zu den animierenden Rhythmen in gehöriger Lautstarke kommt noch, dass die Teenager aus Finsterwalde auch noch verschiedene Choreografien ausführen und um ihre Instrumente und umeinander kreisen, was dem Auge dann ebenfalls Nahrung bietet. Durch die Eröffnungsgala führte Britta Steffenhagen. Sie war zwar spritzig, wirkte dabei aber oft fahrig, flatterhaft, manchmal auch nur überkandidelt. Für…

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Vom 6. bis 11. November 2018 feiert das 28. FilmFestival Cottbus das ost- und mitteleuropäische Filmschaffen, welches immer wieder durch vielfältige Themen und Genres besticht – von Blockbuster bis Subkultur, Komödie bis Drama, lautem Experimentalfilm bis leisem Horror. Unbändig, unerbittlich und fatal, in sinnlichen und magischen Schwarz-Weiß-Bildern erzählt COLD WAR – DER BREITENGRAD DER LIEBE des Regisseurs Paweł Pawlikowski eröffnet das 28. FilmFestival Cottbus. Der Film gewann bei den diesjährigen Filmfestspielen von Cannes den Preis für die Beste Regie und geht für Polen in das Rennen um den Oscar 2019 in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film. Eben jene Auszeichnung erhielt…

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