Was das DiR-Projekt dir geben kann

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Brandenburger und internationale Tanzkünstler*innen präsentieren ihre Kunst

„Tanzen verbindet”, hatte Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüler kürzlich bei der Online-Präsentation des Pilotprojekts „DiR – Dance in Residenz” festgestellt. Die Ministerin ist Schirmfrau über dieses Projekt, das gemeinsam von der fabrik (moves) Potsdam und der TanzWERKSTATT Cottbus initiiert wurde. Es wurde für eine Förderung im Bundesprogramm TANZPAKT RECONNECT im Rahmen von „Neustart Kultur. Hilfsprogramm Tanz” aus 159 Bewerbungen ausgewählt. Eine hohe Anerkennung für die Tanzszene im Land Brandenburg, die durch den gegenwärtigen Lockdown ganz besonders gebeutelt ist.

Tanzen verbindet – das DiR-Projekt holt nationale und internationale Tänzerinnen und Tänzer in die Region. „Dance in Residence” ermöglicht ihnen Arbeitsraum, Unterkunft und ein Stipendium. Sie entwickeln Tanzprojekte und Performances. Das können Arbeiten des modernen Tanztheaters, aber auch des Klassischen Tanzes sein. Die Ausschreibungen haben große Resonanz gefunden: regional 80 Bewerbungen aus Brandenburg, Berlin und Sachsen, international 200, darunter auch außereuropäische aus   Kanada, Israel, Ägypten und Libanon. Tanzen verbindet also nicht nur die beiden „Lausitzen“, sorbisch/wendische und deutsche Traditionen und schafft Einblick in andere brandenburgische Regionen, sondern wirkt auch über die Kontinente hinweg. Er will zudem Brücken bauen zwischen Kommunen, Wohngebieten und Künstler*innen. Starke Kooperationspartner stehen dafür bereit: zum Beispiel das Landesmuseum für moderne Kunst in Cottbus, dessen Foyer sich wiederholt für Tanzdarbietungen öffnete. Welche schöne Verbindung zwischen Tanz und bildender Kunst! Mit im Boot der Immobilien-Unternehmensverbund Pro Potsdam, der für den Zugang zum Plattenbauviertel Am Schlaatz steht.

Impression zu „Serbski Tranzit”.
Foto: SINT Kollektiv

Cottbus’ Oberbürgermeister Holger Kelch als Schirmherr sieht eine ermutigende Verbindung darin, dass die Tanzkunst den Strukturwandel begleiten kann, der ja auch gesellschaftliche und kulturelle Aspekte habe.

 „Mit dem DiR-Projekt wird der zeitgenössische Tanz in der Lausitz sichtbarer”, ist sich Golde Grunske, Leiterin der TanzWERKSTATT Cottbus, sicher. „Die Künstler*innen werden ihre Kunst im öffentlichen Raum präsentieren, zum Dialog auffordern und das Bild der Stadt und der Region mit kreativen Impulsen bereichern.”

Zum Hermann-Redaktionsschluss hatten die Jurymitglieder gerade begonnen, aus den vielen Bewerbungen das Teilnehmerfeld zu sondieren. Deswegen können wir dir,  liebe Leserin. lieber Leser, nur einen kleinen Einblick in Kommendes geben. Motto: Was kann DiR dir geben?

Projektleiterin Romy Fröhlich sagt: „Es wird spannende Aufführungen und Workshops geben, mit denen unsere Gäste in Residence jeden Besucher erfreuen.  DiR steht für einen Austausch zwischen
Künstler*innen und Publikum, möchte Gesprächsanlässe geben und Kontakte
knüpfen. Die Augen- und Ohrenfreude an den Darbietungen erhält eine Erweiterung und Vertiefung  durch ausführliche Gespräche von jung und alt im öffentlichen Raum über den Tanz, die Kultur und auch noch mehr.” Tanzen verbindet eben.

Erste Cottbuser Residenzler sind die Mitglieder des jungen Kollektivs SINT.  Nach eigener Darstellung bewegen sich ihre Arbeiten „an der Schnittstelle zwischen Immersion, Performance, Materialbespielung, Lichtbild und Sounddesign”. In wechselnden Besetzungen auftretend, hat SINT diesmal Romy Schwarzer (Choreografie), Marian Joel Küster (Regie/ Klangbild) und Sandra Pohl (Lichtbild) gemeldet. Das war übrigens das Team, das 2020 im Staatstheater an „Das  Tagebuch eines Verrückten” und „Der Mörtel der Nation” gearbeitet hat. Während ihrer Residenzzeit arbeiten sie an ihrem Projekt  „Serbski Tranzit”, womit sie in die sorbisch-wendische Mythologie vor dem Hintergrund reichhaltiger Sagen und Bräuche und einer wunderbaren Natur- und Kulturlandschaft eintauchen. Ein Ergebnis wird im Sommer erlebbar sein.

Eines steht fest: Es sind – voraussichtlich ab April und bis in den Herbst hinein – Veranstaltungen zu erwarten, in denen Menschen, für Monate auf Abstand   orientiert, sich wieder durch Tanzdarbietungen geeint fühlen; denn, wie mehrfach gesagt: Tanzen verbindet.

Klaus Wilke

 

Die TanzWERKSTATT Cottbus | Tanz und Choreografie
www.tanzwerkstatt-cottbus.de
www.sint.zone

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