Gelungene Komödienpremiere in der TheaterNative C: „Landeier”
Schnapp ab, am Tag vor dem Lockdown und damit um fünf Tage früher als ursprünglich geplant, brachte die TheaterNative C vor AHA-coronaausverkauftem Haus die Komödie „Landeier” von Frederik Holtkamp heraus. Theaterleiter und Regisseur Roland Heitz hat seine sechs Schauspielerinnen und Schauspieler mit Wortwitz und Situationskomik so durch die Szenen gejagt, dass das Publikum für die folgenden Lockdown-Beschwernisse eine gewisse Kompensation mit nach Hause nehmen konnte.
Die Geschichte um die drei Bauern, die eine Frau suchen, diese aber bei frommen Sprüchen und Mega-Mengen von Alkohol und auch mit Stripvideos aus ihren Ställen neben Kühen und Schweinen natürlich nicht finden, ist auch zu urkomisch. Hannes Lindenblatt und Johnny Mondillo geben zwei pubertär gebliebene Tollpatsche, denen Kumpel Richard (Maik Schuppan) mit seiner schon klapprigen Kamera nur scheinbar und schlitzohrig aus der Patsche hilft. Denn als die attraktive Lavinia (Elena Leßmann) im Dorf landet, ist er viel flinker mit der Zunge in Worten und Küssen (Coronas wegen hinter einer Wand), so dass den beiden die Felle wegschwimmen. Das Ganze spielt im Dorfgasthaus, das einen Wirt hat, den natürlich Wolfgang Linnenbrügger spielt, der mit seiner Komik in der TheaterNative C, obwohl freiberuflich arbeitend, einen unverzichtbaren Platz hat. Dass die Geschichte ein gutes Ende findet, ist der widerborstigen Postbotin zu verdanken. Die Kabarettistin Regine Lehmann Lauenburg bringt die beiden linkischen Kerle Jan und Jens auf Trab.
Ein vergnüglicher Abend, dessen Pointen zünden. 13 Mal soll das Stück bis Silvester auf dem Spielplan stehen, vorausgesetzt, na, Sie wissen schon. Da außerdem im Dezember sechs Aufführungen des „Pantoffel-Panthers” und fünf der unverwüstlichen „Feuerzangenbowle” sowie ein Gastspiel von Uta Schorn (Geschichten) und Lutz Hoff (Sketche) vorgesehen sind, macht die TheaterNative auch in der nicht theaterarmen Niederlausitz dem zweiten Teil ihres Namens Ehre.
Klaus Wilke