Fürwahr ein Land des Lächelns – 70 Jahre Neue Bühne

0

Neue Bühne Senftenberg blickt im Oktober auf 70 Jahre Bestehen zurück

Am 21. Oktober 1946 öffnete das Stadttheater Senftenberg seine Pforten. In einer Zeit, da die Kriegswunden noch bitter schmerzten, sollte der Musentempel etwas Freude in den Alltag der Menschen bringen. Am ersten Abend stand ein Programm mit Opern- und Operettenmelodien sowie heiteren Versen auf dem Programm. Am 27. Oktober gab es die erste Stückpremiere, die Operette „Das Land des Lächelns“ von Franz Lehar.

Wenn man auf die  sieben Jahrzehnte zurückblickt, dann hatte diese Premiere fürwahr Symbolcharakter. Das Theater, das 1959 zum Theater der Bergarbeiter mutierte und seit 1990 neue Bühne heißt, hat Erfolgsgeschichte als eine Art „Land des Lächelns“ geschrieben. Erinnert sei daran, dass das Theater 1946 sein Domizil in der umgebauten Aula/Turnhalle der benachbarten Schule fand, dass es seine künstlerischen Möglichkeiten und die Arbeitsbedingungen aller Beschäftigten durch eine Reihe von Ergänzungsbauten weiter verbesserte. Große Namen wie u.a.  Annekathrin Bürger, Rolf Römer, Alfred Müller, Friedo Solter, Doris Abesser, Monika Lennartz, Ulrich Thein, Armin Müller-Stahl verbinden sich mit der Geschichte des Theaters. Vor 15 Jahren begann der Spielbetrieb des Amphitheaters am Senftenberger See.  2005 wurde die neue Bühne von der Zeitschrift „Theater heute“ neben drei anderen Theatern zum Theater des Jahres gekürt. Das alles sind Feiergründe für das Team um Intendant  Manuel Soubeyrand. Eine Veranstaltungsreihe von November 2016 bis Mai 2017 wird eine Rückschau halten.

Unter dem Titel „Wir sind 70. Das Fest“ lädt das Theater ein, das Jubiläum ausgiebig zu feiern. Bis zum 12. November ist an ein oder zwei Tagen jedes Wochenendes dazu Gelegenheit. Das Theater hat dafür vier Stücke vorbereitet. Zwei davon sind Uraufführungen, zwei kaum ein Jahr alt. Das erste, Bornholmer Straße“, ist eine spannende und skurrile Geschichte vom 09. November 1989. Dieses Stück sehen alle Besucher gemeinsam. Die anschließende Pause winkt mit kulinarischen Köstlichkeiten. Im Mittelteil des Abends gibt es drei Aufführungen parallel; man muss sich also für eine entscheiden.  „Der Senftenberger Weg“ (UA) ist die dramatische Chronik der Lausitz in den vergangenen 70 Jahren. „Das Phantom (Ein Spiel)“ geht der Frage nach, was ein Heimatland ausmacht und wann  ein Land ein sicheres Herkunftsland ist. „Birkenbiegen“ (UA) bringt daheimgebliebene Lausitzer mit Heimkehrern zusammen. Am Ende des Spektakels  wartet eine rauschende Ballnacht, in der man sich wie im „Land des Lächelns“ fühlen kann.

Klaus Wilke

Teilen.

Hinterlasse eine Antwort