hermann- und radioeins-Filmkritiker berichten vom 27. FilmFestival Cottbus

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Kino aus der Kuppel

Kurz vor dem Talk mit Knut Elstermann und meinen zwei Kolleg*innen im Weltspiegel habe ich mir noch ein ganz besonderes filmisches Schmankerl gegönnt: die 360° Kurzfilmschau im Planetarium.

Insgesamt 8 Kurzfilme waren es, und alle Fulldome-Format, d.h. man schaut in die Dachkuppel und taucht immersiv, von allen Seiten, in neue Welten ein. Die Vielfalt der Welten, die sich mir bei diesen 8 Filmen eröffnete, war besonders toll: mal ein graphisches Klangspiel aus Schwarz-Weiß Formen und Sound, mal ein psychedelischer Taumel in den Abgrund der Spielsucht, dann wieder ein Kurzwestern à la Karl May. Jedes Mal wenn ein neuer Film beginnt, ist man gespannt, wie denn nun die nächsten Künstler*innen das Kuppelformat kreativ umgesetzt haben. Im Horrorkurzfilm „Nachtmahr“ zum Beispiel bietet die 360 ° Leinwand noch mehr Möglichkeiten, das Albtraummonster zu suchen und dann plötzlich zu erspähen. In „Kyiz Ui“ und wird die Kuppel zum Mikrokosmos der Jurten (Nomadenstamm in Zentralasien), in deren Denk-und Lebensweise wir abtauchen können. Mein persönlicher Favorit der 8 Filme war die zauberhaft umgesetzte Maori Saga „Rona und der Mond“, die erzählt, wie der Mond zu seiner heutigen Erscheinungsform kam und dabei auch visuell an Maori Kunst anlehnt. In Jena gibt es übrigens, und das wusste ich vorher auch nicht, ein ganzes Festival für 360 Grad Filme- ich trag es mir schon mal im Kalender ein für nächstes Jahr!

Judith Lippelt

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