Manisches Gärtnern in Bonn

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Eine fürstliche Ausstellung in der Bundeskunsthalle

Am 14. Mai wurde in der Bundeskunsthalle in Bonn die Ausstellung „Parkomanie“ von der Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters höchst feierlich eröffnet. Nicht nur die würdevolle Atmosphäre dieser Veranstaltung hätte dem Fürsten Pückler gut gefallen, auch der immense Aufwand der rund um diese Ausstellung betreiben wurde, hätte der Parkkünstler und Lebemann nur gut geheißen.

Bundeskunsthalle Bonn DachgartenNicht nur umfasst die Ausstellung eine Fläche von 1500 m² und widmet sich unter zur Hilfenahme von rund 300 Objekten den Pückler‘schen Gartenkunstwerken in Muskau, Babelsberg und Branitz, auch wurden keine Kosten und Mühen gescheut und auf dem Dach der Bundeskunsthalle ein Garten erschaffen, der ganz den Vorstellungen des Lausitzer Fürsten entsprochen hätte. Farbenfrohe Blumenbeete, eine Baumschule, englischer Rasen, ein Teich und einiges mehr sind hier zu einem vielfältigen Ensemble zusammengefasst. In luftigen Höhen steht dort eine Blutbuche aus Branitz sowie die neurestaurierte Rosenlaube mit der Büste der Henriette Sonntag.

Jedoch sind diese Objekte bei Weiten nicht die einzigen Leihgaben welche von Branitz nach Bonn gereist sind. Die Stiftung Fürst-Pückler-Museum besitzt eine der umfangreichsten Sammlungen zum Leben und Werk des Gartenfürsten, zum Teil aus dessen Originalbeständen. So kann man in den Erinnerungsalben, ein Art von Notizbüchern, von einem Stehschreibpult gelesen werden, welches der Fürst bereits zu Muskauer Zeiten ankaufte und später mit nach Branitz nahm. An diesem eindrucksvollen Möbel verfasste er die Manuskripte für seine literarischen Werke, die ihm, neben seinen Parkprojekten, Ruhm und Ansehen einbrachten. Auch die Manuskripte sowie die Erstauflagen sind Teil der rund 70 Leihgaben, welche das Cottbuser Museum an die Bonner ausgeliehen hat, die sie ihrerseits in ihrem vielfältigen Pückler Kosmos aufgehen lassen.

Die Branitzer Objekte neu arrangiert und im Dialog mit all den anderen Leihgaben, die aus allen Himmelsrichtungen nach Bonn geschafft wurden, macht den Reiz dieser Schau aus. Weder Muskau, Babelsberg, noch Branitz hätten die Kapazitäten eine solch umfangreiche Ausstellung zu zeigen. Ein Besuch lohnt sich, schon allein um zusehen wie fremde Augen auf unseren Pückler schauen, der uns schon so alltäglich geworden ist. Nichts desto trotz, von der Genialität und dem Erfindungsreichtum des grünen Fürsten können die Bonner nur reden, uns genügt ein Schritt vor die Tür und wir können sie tatsächlich erleben. Sabrina Kotzian

 

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