Moderne Gebäude fügen sich in die Stadt ein

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Vorgestellt: BAUTEC-Architektin Dorit Mirtschin

Seit 25 Jahren verändert die BAUTEC Cottbuser Stadtansichten. Zuletzt mit dem nahezu fertiggestellten Umbau der Meldehöfe. Demnächst steht in der Wernerstraße, zwischen der Kammerbühne des Staatstheaters und dem Piccolo, ein weiteres Bauprojekt an. Hier entstehen drei Stadtvillen mit Eigentumswohnungen. Wir sprachen mit Dorit Mirtschin, einer der beiden BAUTEC-Architektinnen, über städtisches Bauen, ihre Vorbilder und Herangehensweise bei den Bauprojekten.

Sie haben mit der BAUTEC schon mehrere Projekte realisiert und somit auch das Gesicht der Stadt verändert. Wie sehr wirkt sich das auf ihre Arbeitsweise aus?
Dessen bin ich mir bewusst. Als Architekt hat man eine gewisse Verantwortung. Es ist allerdings ein Unterschied, ob man auf dem flachen Land etwas frei planen kann oder im Stadtbild wirkt, wo eine gewachsene Umgebungsbebauung besteht. Dabei muss man viele Faktoren berücksichtigen.

Welche Faktoren sind das?
Speziell beim Standort Wernerstraße, dem Projekt, bei dem ich Entwurfsverfasserin bin, musste man die Nähe des Theaters beachten. Wir haben Blockrandbebauung, die Bahnhofstraße mit den großen Bauten grenzen an unser Gelände. Da stehen überall verschiedene Gebäude mit unterschiedlichen Baustilen, auf die man bei der Planung achten muss – zum Beispiel, was die Höhe und Ausdehnung unserer Baukörper, also der Stadtvillen, angeht.

Beeinflusst sie der Baustil der umliegenden Bauten?
Nicht so sehr. Wir wollten hochwertigen Eigentumswohnungsbau entwerfen. Mit möglichst großem Wohnraum, großen Terrassen und Balkons hin zur idealen Himmelsrichtung, also Süd- oder West-Seite. Auf keinen Fall wollten wir über die Gebäude-Silhouette der Bahnhofsstraße hinaus bauen. Wegen der Unterschiedlichkeit der umliegenden Gebäude war es uns auch wichtig, keine dominanten Bauwerke zu errichten, die die anderen Gebäude in den Schatten rücken würden. Deshalb haben wir uns für eine gelockerte Bebauung aus drei Stadtvillen entschieden. Bei der auch Gärten für die Erdgeschosse eingeplant sind.

Beim Bauprojekt Meldehöfe fällt dem Betrachter das moderne Flair der Bauten auf. War das gewollt?
Bei einem vorhandenen Baukörper sollte sich man sich bei einem Anbau bewusst von den vorhandenen Materialien abgrenzen. Mit dem Wohnhaus an der Karl-Liebknecht-Straße sollte der Blockrand geschlossen und nicht der Fabrikcharakter hervorgehoben werden.  Moderne Architektur sieht anders aus. Wir bauen ja keine alten Häuser nach, deshalb sieht das neue Haus eben anders aus als das Jugenstilhaus daneben.

Haben sie architektonische Vorbilder?
Ja. Ich mag die Bauhaus-Architektur.

Das Interview führte: Heiko Portale

Foto: TSPV

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