Plakat, Gemeinschaft und was dabei herauskommt

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Irgendwann in den Niederlanden. Es herrscht Krieg. Menschen streifen umher, überall Zerwürfnisse, sie wollen unabhängig sein. Facebook ist nicht, das ganze Internetz existiert noch nicht. Was also tun, um die eigene Botschaft zu verbreiten? Man „plackt“ sie an die Wand. In Form von Flugblättern versteht sich. Genannt haben sie das „plakatten“, oder auch plakkaat. Irgendwie so entstand jedenfalls das Wort Plakat.

Jeder kennt es. Sie hängen überall. An Litfaßsäulen, an Wänden, an Straßenlaternen, manchmal auch auf der Rückseite eines Menschen. Darauf platziert ist meist eine Botschaft, die zu interpretieren gelegentlich dem Betrachter überlassen wird, manchmal auch sehr eindeutig ist und etwas aussagt wie „tritt mich“.

Heutzutage wird solch ein Werk meist in Auftrag gegeben. Also irgendjemand bezahlt einen anderen dafür, dass er die Message des Auftraggebers, visuell ansprechend und im besten Fall einprägsam, umsetzt. Abgesehen vom Corporate Design, das ist zum Beispiel das Rot von einem allgemein bekannten, phosphathaltigen Erfrischungsgetränk und ein Logo das, es sei denn, es ist ein Redesign, immer gleich auszusehen hat.

Um diese Darstellungsform von (Werbe-)Botschaften hat sich nun eine ganz eigene Kunstform entwickelt. Die Plakatkunst. Im Dieselkraftwerk wird es hierzu eine Ausstellung geben, die sich aber im Besonderen damit befasst, wie das Endprodukt entsteht, wenn – oder obwohl? – man im Kollektiv arbeitet. Was sind die Vorteile der Arbeit in einer Gruppe? Wie entsteht eine Einigung? Gerade eigenbrötlerische Künstler oder Künstlerinnen sind oftmals wenig geneigt ihre, ihres unikären Gedankenguts entsprungene Backware – die Rede ist hier natürlich von dem entstanden Kunstwerk – mit den Zutaten anderer zu verunreinigen oder noch schlimmer, das Siegertreppchen eines guten Ergebnisses mit einem anderen zu teilen.

Können sie diese grässliche Befürchtung jedoch hinter sich lassen, kann im Kollektiv Wunderbares entstehen. Wie Designer Kollaborationen, wie 2x Goldstein, das Berliner Duo Cyan, oder die PGH Glühende Zukunft, von der die großartige Anke Feuchtenberge ein Teil war, eindrücklich zeigen. Diese und viele andere Koryphäen visueller Kommunikation werden bei dieser Ausstellung zu sehen sein. 

Eljotta

Info:

Kollektive Signaturen.
Komplizenschaft und kooperative Produktion im Plakat

15.2.—3.5. CB Dieselkraftwerk

 

 

 

 

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