Rampenfieber mit Lampenfieber – Inklusionstheater in der Studentenwerk-„Bühne acht“

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Seit einem halben Jahr gibt es in der Bühne acht des Studentenwerks eine inklusive Theatergruppe. Kooperationspartner dafür ist der Lebenshilfe Hand in Hand e.V. Mit „Rampenfieber“ haben sich die theaterbesessenen jungen Leute  einen wunderschönen Namen gegeben. Jede(r) will ein bisschen die Rampensau herausstecken und weiß, dass  vor dem Erfolg das Lampenfieber steht.

 Während der 20-Jahres-Feier der Bühne acht und der Premiere „Die letzten Dinge“ eroberten sie vor wenigen Tagen zum ersten Mal die Bretter, die die Welt bedeuten. „Ich bin Du!“ nannten sie ihren viertelstündigen Kurzauftritt, mit dem sie Anderssein und Gleichsein, Ausgrenzung und Diskriminierung, ihre Wünsche und Träume thematisieren. Autoren  dessen, was gespielt und gesagt wurde, sind sie selbst.

Annalena Hesshaus von der Bühne acht, Sozialarbeiterin und Leiterin der Gruppe: „Darauf kommt es uns an: dass die Teilnehmer spielen, was sie bewegt und womit sie andere bewegen wollen . Als inklusive Theatergruppe werden sie selbst zu Botschaftern der Inklusion.“ Matthias Schreve, der die Gruppe als Teil der Bühne acht gegründet hat,  bemerkt: „ ,Rampenfieber’ wird auf besondere Weise dem Gründungskonzept der Bühne acht gerecht, Theater für alle zu machen. ,Rampenfieber’ ist ein weiteres Stück in diese Richtung.“ Ingrid Ruschke, von Hause aus Sonderpädagogin, Bühne acht-Mitspielerin: „Es ist geradezu ein Geschenk, die Begeisterung der Spieler zu erleben, wie sie auftauen, sich öffnen, gestalten.“

Die Begeisterung der Teilnehmer, die in (geschützten) Lebenshilfe-Werkstätten arbeiten, spricht auch Bände. Was gefällt ihnen an diesem Theaterspiel und den Leuten von der Bühne acht? Bianca (32): „Dass die uns Behinderte aufbauen, uns motivieren.“ Nanett (38): „Zusammenhalt, Spaß, Freude, Abwechslung.“ Lydia (29): „Die Inklusion von Studenten und uns macht, dass ich kreativ sein, aus mir herausgehen kann.“ Thorsten: „Dass man spielen und in die Haut anderer Menschen schlüpfen kann.“ Denny (38): „Dass ich hier einmal in der Woche eine kleine Auszeit erlebe. Ich liebe Situationskomik, die ist gefragt.“ Ivonne (41): „Dass das hier offen für alle ist, und ich hoffe, dass noch viele kommen, Behinderte und Nichtbehinderte.“ Das ist der Wunsch aller. Das nächste abendfüllende Stück ist für Mai eingeplant.

Klaus Wilke

Info
Dienstags von 16 bis 18 Uhr wird in der Bühne acht, Erich-Weinert-Straße 2, geprobt.

Foto: Lampenfieber vorm ersten Auftritt: Inklusionstheater „Rampenfieber“ (© Bühne acht)

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