Theater werden zu Märchenland

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Ein Blick auf die Bühnen in der Region im Weihnachtsmonat

 Die Advents- und (Vor)-Weihnachtszeit nutzen viele Familien, um ins Theater zu gehen. Kein Wunder, dass die Programmmacher für diese Tage vor allem die Bücher hervorholen, auf denen groß Gebrüder Grimm oder Anderson oder Hauff stehen. Sie schreiben Theaterfassungen oder nutzen bereits vorhandene. Auch andere Literatur ist beliebt, die sich fantastischer Elemente bedient. Werfen wir schon mal einen Blick auf die Bühnen der Region im Weihnachtsmonat 2019.

Cottbus. Eine wunderbare Ballettaufführung, frei nach Jule Verne, bietet das Staatstheater Cottbus an und vermittelt wie ein Reisebüro „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde”. Wer da mitreist, findet es mitreißend. Das Inszenierungsteam mit Manuel-Joel Mandon (Choreografie), Adriana Mortelliti (Kostüme) und Juan Leon (Bühne) erzählt durch die Ballettcompagnie wunderbar, farbenfroh und klangvoll eine abenteuerliche Geschichte, in der es um die Wassernöte eines Dorfes und deren Behebung geht. Das Chorkonzert „Winterzauber zum Fest” und Bachs Meisterwerk „Weihnachtsoratorium” sind weitere Dezemberhöhepunkte.

Senftenberg. Die neue Bühne bringt eine Musical-Adaption von Lyman Frank Baums „Der Zauberer von Oss”. Wird die junge Dorothee der bösen Hexe des Westens entkommen? Das folgende Märchen flattert jede Weihnachten mehrmals über den Bildschirm. In Senftenberg ist es während des Weihnachtsmarktes als Puppenspiel (ab 4 Jahre) in der Wendischen Kirche zu sehen: „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel”. Diese Geschichte gehört ebenso zu Weihnachten wie Friedrich Wolfs Kinderbuch „Die Weihnachtsgans Auguste”, von den Senftenbergern im eigenen Haus sowie in Görsdorf und Straupitz als Lesung angeboten.

Bautzen. Das Sorbische National-Ensemble hat ein getanztes Weihnachtsmärchen für Kinder ab 4 im Programm: „Das Geheimnis der blauen Kugel”. Es soll eine Geschichte sein voller Geheimnisse an einem Heiligabend in der Lausitz. Von dem großartigen Ballett dargeboten, vor kurzem auch in Cottbus zu erleben, gibt es weitere Vorstellungen von „Für Maria – Mitten in der Nacht”, eine eindringliche Hommage an eine sorbische Patriotin in der Zeit des Faschismus.

Im benachbarten Deutsch-Sorbischen Volktheater lässt man die Puppen tanzen und „Rotkäppchen”. Über das sogenannte Schicksal und wie manchmal schon ein kleiner Kuss alles ändern kann, erzählt das weihnachtliche Puppenspiel „Pechvogel und Glückskind” (ab 4 Jahre).

Lübbenau. Die Bunte Bühne verwandelt sich mehrmals im Dezember in die „Pension Spreewald”. Der fünfte Teil der Weihnachtskomödie dieses Namens aus der Feder von Matthias Härtig wird wieder viel Wortwitz und Situationskomik sowie lustige Verwicklungen aufweisen. Die kleinen Zuschauer (ab 4 Jahre) locken zwei Theatertiere: „Das Wolkenschaf” und die nicht tot zu kriegende „Weihnachtsgans Auguste”.

Cottbus. Das Piccolo-Programm im Dezember kann man Grimm-Festspiele nennen. Wenn es auch „nur” zwei Inszenierungen sind, öffnet sich für diese der Vorhang 37 Mal, 22 Mal für das Puppenspiel „Drei Männlein steh’n im Walde” (ab 3 Jahre) und 15 Mal für das Schauspiel „Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen” (ab 6 Jahre). Nur drei Weihnachtskonzerte des PopKonChores und zwei „offene Theaterangebote” KoLabor unterbrechen den Märchenmarathon.

Calau. Bei den Gebrüdern Grimm haben sich auch die unermüdlich wirkenden und passionierten Schauspieler und Schauspielerinnen vom Amateurtheater „Die Calauer” bedient. Nach dem Tod ihrer Leiterin Michaela Kretschmer, die die Truppe 40 (!) lange Jahre geführt hat, wollen sie ihr ein Denkmal setzen, indem sie nahtlos weitermachen. Eine der Ihren, die ehemalige Lehrerin Jutta Keller, hat „Hans im Glück” für die Bühne und die Gegebenheiten der Calauer Company bearbeitet. am 14. Dezember ist im Kulturhof Lübbenau Premiere. Weitere Termine im Dezember: 15. Freizeithaus Vetschau, 21. Gollmitz, 22. Stadthalle Calau.

Klaus Wilke

 

 

 

 

 

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