Von A(lzheim) bis Z(orro)

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Je drei Sätze zu 15 Premieren in der Spielzeit 20.21 im Staatstheater Cottbus             

Wenn – trotz Corona – alles wie geplant verlaufen ist, hatten am letzten Oktober-Wochenende im Staatstheater Cottbus die Oper „Mazeppa”, das Ballett „Nur ein Wimpernschlag” und das Schauspiel „Umkämpfte Zone” Premiere. Weitere 15 Premieren sollen in dieser Spielzeit folgen. Hier werden sie vorgestellt – in 15 Mal drei Sätzen.

 Knochen: Der dänische Regisseur Jonas Corell Petersen widmet sich der Zivilisationsgeschichte. Seine exotische Zeitreise führt zurück zu den Urinstinkten des Menschen. Er fragt: Was bedeutet eine gemeinsame Zukunft im 21. Jahrhundert?  (31.10., Kammerbühne)

 Carmen: Intendant und Operndirektor Stephan Märki zeigt die meistgespielte Oper des Musiktheaters in seiner aus Bern mitgebrachten Fassung. Sie zeichnet das Psychogramm einer Frau, die Erlösung nur im Tod finden kann. Die Inszenierung kommt mit den Cottbuser Künstler*innen auf die Bühne. (21. 11., Großes Haus)

 Mein ganzes Herz: Ein Liederabend mit vielen Ohrwürmern wie „Ausgerechnet Bananen” oder „In der Bar zum Krokodil”. Ihr Komponist Fritz Löhner-Beda wurde in Auschwitz umgebracht. Der Abend soll ihn der Vergessenheit entreißen. (28.11., Kammerbühne)

 Mio, mein Mio: Die aus Cottbus stammende Regisseurin Ulrike Müller nimmt sich eines Stoffes von Astrid Lindgren an. Der märchenhafte Familienabend erzählt von dem Jungen Bosse, der im Land Außerhalb den grausamen Ritter Kuno bekämpft. Eine Geschichte vom Kindsein, von Fantasie und Träumen. (11. Dezember, Großes Haus)

 Die lustige Witwe: Franz Lehars vielgespielte Operette ist ein Hochkaräter niveauvoller Unterhaltung. Die reiche Witwe Hanna soll mit ihren Millionen das pleite gegangene Land Pontevedrino sanieren. Eine turbulente Intrige und Politsatire entfaltet sich. (23. Januar, Großes Haus)

 Solaris: Ein Leckerbissen für alle Freunde anspruchsvoller Sciencefiction. Die Inszenierung lehnt sich an den Roman von Stanislaw Lem an. Sie führt in eine ferne Zukunft und lotet die Grenzen unserer Erkenntnisse aus. (20. Februar, Großes Haus)

Das Welttierparlament: Weil die Menschen nicht zustande bringen, gründen die Tiere ein Parlament, um die Welt zu verbessern. Aber was ist das Vernünftige, und wie kann man es durchsetzen? Dieses Musiktheater für Zuschauer ab 8 Jahre greift tierisch gut menschliche Fragen auf. (27.2., Kammerbühne)

Strawinsky: Der Ballettabend mit Choreografien von Adriana Mortelliti, Uwe Scholz und Nils Christe war Corona-Opfer im Frühjahr. Er fußt auf der Musik des großen russischen Komponisten. Auf die Bühne gelangen „Petruschka”, „Piano Rag Music” und „Le Sacre du Printeps”. (13.3., Großes Haus)

 Alzheim: Wie gehen wir mit Alzheimerkranken um? Das Musiktheaterprojekt von Xavier Dayer und Jürgen Berger geht auf Recherchen in Thailand zurück und verwebt sie mit Cottbuser Erfahrungen und einer unter die Haut gehenden Liebesgeschichte. (19.3., Kammerbühne)

 Tartuffe oder das Schwein der Weisen: Der bekannte Molière-Klassiker in einer neuen Sichtweise. Die bissige Schwarze Komödie entlarvt die Doppelmoral der Gesellschaft. Zu erleben ist eine böse, aber witzige Kapitalismus-Kritik. (16.4., Kammerbühne)

 Salome: Die neue Oberspielleiterin im Musiktheater Jasmina Hadžiahmetović inszeniert nun nach dem gelungenen „Holländer” diese Richard-Strauss-Oper. Bestechend erotisch und dabei äußerst blutrünstig, hat die Oper eine Musik voll Ekstase, Klangsinnlichkeit und Einfühlung gefunden. Für das Orchester unter GMD Alexander Merzyn eine Herausforderung. (17.4., Großes Haus)

 Zorro/Wonder Woman: In Cottbus trifft Popikone Zorro, der unbesiegbare Ritter, auf ihre Zukunft Wonder Woman. Sie erscheinen, wo Menschen ungerecht, unfair, zynisch sind. Der italienische Regisseur Antonio Latella macht daraus zwei turbulente Heldengeschichten. (8.5., Großes Haus)

Wir: Diese Performance erzählt die Geschichte von fünf Personen und ihrer Einsicht, dass sie ökologische Mitverantwortung tragen. Es ist ein Spiel um Natur und Nachhaltigkeit. Es basiert auf Workshops, Gesprächen und Rechercen in Cottbus, der Lausitz und Luxemburg. (13.5., BLmK)

 Catabasis. Dämonen: Dostojewskis berühmter Roman „Die Dämonen” steht Pate für dieses Projekt von Boris Yukhananow und der neuen Schauspieldirektorin Ruth Heynen. Darin sollen alle Genres und Kunstformen erlaubt sein. Yukhananow arbeitet daran das ganze Jahr über mit Profis und Laien. (11.6., überall im Großen Haus und drumherum)

 L’Orfeo: Die Oper von Claudio Monteverdi führt zurück zu den Anfängen des Musiktheaters im Italien des 17. Jahrhunderts. Regisseurin Claudia Meyer fragt nach einem modernen Orpheus. Sie mischt Monteverdis Stück mit Filmsequenzen und modernen Literaturbeispielen. (12.6., Kammerbühne)

Klaus Wilke

 

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