29. FilmFestival Cottbus – radioeins und hermann sind live dabei

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Im November ist Filmfestivalzeit. Zum 29.  Mal taucht das FilmFestival Cottbus in blaues Licht. Vom 5. bis 10. November zeigt das FFC in vier Wettbewerben und elf weiteren Sektionen mehr als 200 Filme, die um ein Preisgeld von über 75.000 Euro und die begehrte Preisskulptur LUBINA – sorbisch für die Liebreizende, konkurrieren.

Auch in diesem Jahr sind hermann und radioeins beim Filmfestival live dabei. Knut Elstermann, Filmexperte von radioeins, sowie die beiden hermann-Filmkritiker Prof. Ralf Woll und Henning Rabe berichten vom FilmFestival im Radio und im Blog auf hermannimnetz.de/filmfestival.

Worauf sie sich freuen und warum ihnen das FilmFestival Cottbus am Herzen liegt erzählen sie uns hier:

Knut Elstermann:

Cottbus ist und bleibt für mich das wichtigste Filmfestival des Jahres, der Termin steht schon am Anfang des Jahres fest im Kalender. Nur hier erhalte ich einen kompakten Überblick über die aktuellen Produktionen aus Ost- und Südosteuropa, und zwar vom künstlerisch anspruchsvollen Film bis zum Blockbuster und nur hier kann ich so vielen Filmemacherinnen und Filmemachern aus diesen Ländern unkompliziert begegnen.

Natürlich zeigen auch die großen internationalen Festivals wie Cannes oder Berlin osteuropäische Filme, aber keineswegs in dieser Breite und Vielfalt. Die Kinolandschaft besteht ja nicht nur aus den herausragenden Meisterwerken, die auch in Cottbus gefeiert werden, sondern aus dem Kinoalltag, aus Filmen, die von den Leute täglich gesehen werden und die viel über die Lage in den Ländern aussagen.

Für den rbb und radioeins als langjährigem Medienpartner des Festival ist es eine Selbstverständlichkeit vor Ort zu sein und ausführlich zu berichten. Am Donnerstag läuft im rbb-Fernsehen eine Sondersendung zum Festival, die ich moderieren darf. Und auch in diesem Jahr sendet radioeins Donnerstag und Freitag jeweils ab 19.00 Uhr  den „Filmtalk“ aus dem Weltspiegel, mit vielen Gästen. Unsere Filmsendung  „12 Uhr mittags“ kommt am Samstag ebenfalls live aus Cottbus. Jeder ist dort herzlich willkommen. Wir kommen dort immer ins Gespräch mit Festivalbesuchern. Ich freu’ mich schon wieder auf die Potsdamer Truppe, die eigens Urlaub nimmt und nach einem ausgetüftelten, vielfarbig markierten Plan sehr viele Filme am Tag schafft. Von dieser hochprofessionellen Form der Festivalorganisation will ich mir schon lange mal eine Scheibe abschneiden.

Gemeinsam mit dem Hermann, das ist jetzt schon eine schöne Tradition, schicken wir Gastkritiker aus Cottbus in die einzelnen Sektionen und Reihen und reden dann in unseren Sendungen darüber. Das sind stets Filmfans mit klarer, überzeugender Urteilskraft, die sich über die Gelegenheit freuen, so viele Filme zu sehen. Wir haben aber auch etwas davon, denn wir können unmöglich alles in Cottbus sehen und erhalten so doch einen guten Überblick über das Gesamtprogramm, das in diesem Jahr wieder unendlich viel zu bieten hat, auch außerhalb der Wettbewerbe. Ich freue mich besonders auf die klug konzipierte Reihe „Bleibt alles anders“ zum 30. Jahrestag des Mauerfalls mit sieben Filmen, die zwischen 1990 und 2019 entstanden sind. Filmemacher unterschiedlicher Generationen, reflektieren in ihren Arbeiten und in Gesprächen die verschiedenen ostdeutschen Perspektiven. So zeigt Andreas Voigt, der in der DDR aufwuchs und studierte, seinen Film „Alles andere zeigt die Zeit“ von 2015. Der junge Kollege Florian Kunert präsentiert „Fortschritt im Tal der Ahnungslosen“ (2019). Beide  werden über ihre sehr unterschiedlichen Erfahrungen in dem neuen Format „Slow Talk“ miteinander diskutieren, eine großartige Chance für Ostdeutsche, nicht nur Gegenstand von ratlosen Debatten zu sein, sondern selbst über sich zu reden. Das ist immer noch nicht selbstverständlich. 


 Henning Rabe:

Das Filmfestival Cottbus ist für mich der kulturelle Höhepunkt des Herbstes. Die Vielfalt in den Sektionen

Henning Rabe: Foto: Marcus Klose

erlaubt es, sich sehr weit gefächerte Tagespläne zusammenzustellen, die jede Menge Kontraste und Überraschungen bieten. Beim letzten Mal war ich so sehr mit den Nebensparten beschäftigt, dass mir kaum Zeit für den Wettbewerb blieb.

Das blumenstraußbunte Programm, das ich mir so voll wie möglich packe, bringt auch viele Dauerläufe zur nächsten Ausstrahlungsstätte mit sich; für mich der schönste Stress, den man haben kann.

Dieses Jahr freue ich mich besonders auf neue Filme aus dem Kaukasus und aus Belorussland, einfach weil ich diese Ecken gern bereise. Darüber hinaus auf den verlässlich guten polnischen Jugendfilm, die polnischen Filme überhaupt und den Russkij Djen. Außerdem natürlich auf die vielen Begegnungen mit Filmschaffenden, Schreibenden und Cottbusern, mit denen sich nach dem Abspann häufig noch gut diskutieren lässt. Es gibt da bei den Stadtbewohnern erfreulich wenig Berührungsängste.

Auch die Nachtgespräche mit meinem Gastgeber sind angenehmer Bestandteil meiner Filmfest-Woche. Vergessen will ich an dieser Stelle auch nicht Ray’s Catering oder die Fleischerei Geißler, wo ein üppiger und günstiger Mittagstisch lockt. Und die Schnittchen zur Eröffnungsfeier. Ach, und eins werde ich auch stark vermisst haben: das Poltern im Kinosaal, wenn mal wieder jemandem das Kopfhörer-Gerät für die deutschen Einsprechungen herunterfällt.

 


 Prof. Ralf Woll:

Prof. Ralf Woll. Foto: priv

Es ist wieder soweit. Mein Name ist Ralf Woll ich bin 500.000 Jahre alt und will mit dem Papst in Wuppertal eine Boutique aufmachen (frei nach Loriot), nee stimmt nicht! Ich bin 62 Jahre alt, Maschinenbauingenieur und seit mehr als 20 Jahren hier in Cottbus, ich leite den Lehrstuhl Qualitätsmanagement https://www.b-tu.de/fg-qualitaetsmanagement/ an der BTU Cottbus-Senftenberg und freue mich sehr auf das Filmfestival vom 5. -10.11., eines meiner jährlichen Highlights in unserer Stadt, neben Polkabeats   https://www.polkabeats.de/ (21.- 24. Mai 2020) und „Built not bought“ https://racecafeberlin.wordpress.com/ (13.-14. Juni 2020) am Spreewaldring.

Warum ist das Filmfest so toll! Es bringt Vielfalt nach Cottbus. Die Atmosphäre in der Stadt ist dann irgendwie anders, sehr angenehm!
Es zeigt die Vielfalt des osteuropäischen Films und baut so ein paar meiner Vorurteile ab. Ich kann mir meine eigene Meinung bilden, indem ich viele Filme anschaue und sie nachher mit der Meinung der Kritiker vergleiche und meinen eigenen Bauch frage.

Ich werde wieder Freunde und viele interessante Menschen treffen und das Fest genießen.


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