Rubrik: Filmfestival Cottbus

Vom FilmFestival Cottbus #FFC33 berichtet unser Reporter HENNING RABE Tag 5 Zum Auftakt gibt es heute ein Wiedersehen mit Viktor Tsoi. Das ist der sowjetische Kult-Sänger, um dessen Band Kino es in „Leto“ (FFC 2018) ging. Die Nadel stammt aus dem Jahre 1988 und wurde von Kasach-Film produziert. Tsoi verkörpert einen Moskauer Herumtreiber, dessen Freundin drogenabhängig ist. So bekommt er es in diesem leidvollen Zusammenhang auch mit allerlei gefährlichen Subjekten zu tun … Wie bei „Imago“ schon erwähnt, ist ein beinahe durchgängiger Einsatz von Musik allzuoft ein Zeichen dafür, dass Drehbuch und Dramaturgie ein wenig dürr daherkommen. Das ist auch…

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Vom FilmFestival Cottbus #FFC33 berichtet unser Reporter HENNING RABE Tag 4 Mittlerweile ist der November nun doch klassisch geworden in der Filmstadt. Während der Himmel sich tüchtig eindunkelt, gibt es im Weltspiegel ein knallbuntes Feuerwerk: The Invisible Fight Rafael ist Automechaniker im sowjetischen Estland der Siebziger Jahre. Außerdem ein großer Fan von Hard Rock à la Black Sabbath und Kungfu. Sogar ein Poster von Bruce Lee hängt in seinem Zimmer. Der Zufall (oder die Heilige Jungfrau Maria) führt ihn in ein orthodoxes Kloster, wo er sich zum Mönch ausbilden lassen will. Der Film von Rainer Sarnet aus dem Norden…

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Vom FilmFestival Cottbus #FFC33 berichten unser Reporter HENNING RABE und HEIKO PORTALE Tag 3 Großzügige Sonne beleuchtet die Cottbusser Innenstadt. Zum „Frühstück“ in der Mönchsgasse gibt es Steak au four, ein Gericht, das in der Berliner Gastronomie unbekannt zu sein scheint. Doch dann gibt es einen echten Schlag in die Magengrube: Libertate (Freiheit) Sibiu, Rumänien, im Dezember 1989. Polizist Viorel soll mit seinen Kollegen das Hauptrevier gegen die Protestler verteidigen – ohne Schusswaffengebrauch. Doch dann stürmen die Massen das Gebäude, und die Uniformierten müssen fliehen. Schon nach wenigen Minuten entsteht ein Chaos sondergleichen. Mit Handkameras gefilmte Menschen eilen durch Gänge,…

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Vom FilmFestival Cottbus #FFC33 berichtet unser Reporter HENNING RABE. Tag 2 In verhaltenem Sonnenschein trabe ich zur Stadthalle, dem Spielort des Wettbewerbs, von dem ich heute drei Streifen auf dem Zettel habe. Los geht es mit M aus Mazedonien. Der achtjährige Marko lebt isoliert mit seinem Vater in einem tiefen Wald. Der warnt ihn immer wieder vor dem Bösen, das außerhalb der grünen Ödnis lauere, und lehrt ihn die Grundregeln des Überlebenskampfes. Es ist nicht ganz klar, in welche Richtung sich der Plot entwickelt: Mal naturmystisch, mal als klaustrophobische Vater-Sohn-Geschichte lässt das Geschehen die Frage in der Schwebe. …

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Vom FilmFestival Cottbus #FFC33 berichtet unser Reporter HENNING RABE Inzwischen ist ja in unseren Breitengraden der November der goldene Monat geworden. Auf der Zugfahrt in die Lausitz kann man das auch immer wieder vortrefflich ablesen: Wie schön, wenn die späte Sonne das Orange aus den Blättern hervorkitzelt; und der Blick ohne Trübung bis an den Horizont entlanggleitet. Selbst wenn ein leichter Regenguss gegen die Waggonscheiben pladdert, kommt ein wohliges Gefühl auf. Ab Brand ist die Vorfreude auf das Filmfestival schon greifbar, die Ungeduld wächst. Hält man endlich sein Papier-Programm in den Händen (das im Netz ist ja immer nur…

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Der Countdown läuft: Das Filmfestival Cottbus steht in den Startlöchern. Vom 8. bis 13. November dreht sich alles um Filme aus Osteuropa. Die Cottbuser Filmschau eröffnet traditionell die Festivalwoche. Diesmal läuft sie am Montagabend um 19 Uhr im Filmtheater Weltspiegel. Hier werden die ersten Preise vergeben. Vor allem jüngere Filmschaffende aus der Ober- und Niederlausitz präsentieren hier ihre Kurzfilme, die zumeist in keinem professionellen oder kommerziellen Umfeld entstanden. Vom Klimaschutz über den Strukturwandel, von sorbischen Traditionen bis zur Moderne, von Alltagssorgen, Fantasien und Liebe – thematisch setzt die Lausitzer FilmSchau keine Grenzen, lediglich die Länge der Beiträge ist auf…

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Auch in der zweiten Woche des dieses Jahr verlängerten Filmfest Cottbus gab es einige Höhepunkte, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Beginnen möchte ich gleich mit dem Wettbewerbs-Überflieger aus Ungarn: Treasure City von Hajdu Szabolcz zeichnet anhand erst nach und nach miteinander verflochtener Episoden ein Sittengemälde der Stadt Budapest, das es in sich hat. Der Staat ist nur in Form ununterbrochener Antimigrations-Meldungen in den Medien und von Polizisten präsent, die Aktivisten verhaften, welche ein Regierungsgebäude mit Farbe beschmieren. Und doch drängt er sich indirekt als Verursacher einer verheerenden Deformation der Seelen der „Schatzstadt“-Bewohner auf. Der Hauptfokus liegt indes auf dem…

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Die Liste der polnischen Regie-Genies ist lang. Von Andrzej Munk über meinen derzeitigen Liebling Wojciech Smarzowski bis zu Krzysztof Zanussi ließe sie sich so ausdehnen, dass sie einen halben Artikel einnehmen würde. Grund genug, beim diesjährigen Cottbuser Filmfestival einige der aktuellen Beiträge des Nachbarlandes unter die Lupe zu nehmen. Adventures of a Mathematician Die polnisch-deutsche Koproduktion unter der Regie von Thor Klein aus Kaiserslautern stützt sich auf die Autobiografie des polnischen Wissenschaftlers Stanisław Ulam. Aus dem polnischen Lwow stammend, kam er 1940 nach verschiedenen US-Dozenturen nach Los Alamos, um sich an der geheimen Forschung zu Nuklearwaffen zu beteiligen. Das Ziel…

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Es sein zunächst noch einmal daran erinnert, dass einige Programme nur bis zum Ende des ursprünglich geplanten physischen Festivals gestreamt werden können, also bis Sonntag, den 13. Dezember. Die Hinweise befinden sich auf der Programm-Seite des Festivals unter „Filme im Stream“. Hierzu zählen neben der polnischen Serie „People and Gods“ (Artikel folgt) auch der erste und der letzte der Filme, die ich euch heute vorstellen will. So also auch (aus der Sektion Russkij Den) HOMO SPERANS von Andrej Kontschalowski. Der seit den sechziger Jahren erfolgreiche Filmemacher aus Russland versucht nichts weniger, als ein allgemeingültiges Bild der russischen Seele auf die…

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Nun ist es also doch so gekommen, wie es die meisten Beteiligten schon eine ganze Weile befürchtet hatten: Das Cottbuser Jubiläums-Festival findet dieses Jahr nur digital statt. Dies wäre Anlass genug, sich darüber auszulassen, welche politischen Verantwortlichen den Sommer verschlafen haben und welche fatalen Signale die aktuelle Karikatur eines wirksamen Lockdowns an Kulturschaffende sendet. Ich möchte aber darauf verzichten und das Dauer-Thema dieses Jahres einfach ausblenden – um mich allein dem Programm dieses Festival-Jahrgangs widmen. Sehen wir das Positive: So viele Filme konnte der Liebhaber des osteuropäischen Kinos noch nie sehen – die Verlängerung des Streaming-Angebotes bis Silvester macht so…

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