Ein eher unübliches Land hatte sich Anouk Baudisch für ihr Austauschjahr auserkoren. Zog es die noch 16-jährige nach Südamerika, wo sie in Bolivien in einen völlig anderen Kulturkreis eintauchte. In Cochabamba, gelegen auf einer Höhe von 2.700 Metern über dem Meeresspiegel blieb ihr aufgrund der Höhenlage ab und an die Luft weg. Die Menschen aber, deren auskömmliches Miteinander von arm und reich, deren stete innere Fröhlichkeit, ihr Singen und Tanzen beeindruckten sie stets aufs Neue. Natürlich lernte sie in der Fremde für einen Mitteleuropäer außergewöhnliche Lebensarten kennen. „Nicht aber nur gute“, schränkte Anouk nach ihrer Rückkehr im Herbst des vergangenen Jahres ein. Besonders der unkontrollierte Umgang mit dem Müll bedrückten die Cottbuserin sehr.
Beinahe noch mehr bedrückt war sie, als sie nach ihrer Rückkehr in die Heimat von verheerenden Waldbränden erfuhr, die den ohnehin armen Einwohnern auch ihr letztes Hab und Gut raubten. Angesichts dieser Notlage der für sie inzwischen zu guten Freunden gewordenen Einheimischen suchte sie Rat und Hilfe beim Cottbuser „Rotary Club“, über den der Schüleraustausch von Anouk organisiert wurde und bei dem ihr Vater im Vorstand mitarbeitet. Da die Rotarier weltweit organisiert sind, ergaben sich Wege und Möglichkeiten, personengebundene Kontakte nach Bolivien herzustellen. Um das Land Bolivien und die dortigen Lebensverhältnisse zu verdeutlichen, referierte Anouk vor den Mitgliedern des „Rotary Clubs Cottbus“, angereichert von vielen eindrucksvollen Fotos und eigenen Erlebnissen am anderen Ende der Welt. All das blieb bei den „Rotariern“ nicht ohne Wirkung, so dass eine Spende den stattlichen Betrag von 2.000 Euro ergab. „In Cochabamba gibt es keine organisierte Feuerwehr. Im Brandfall fehlt den Freiwilligen beinahe jedes Equipment. Darum habe ich vorgeschlagen, dass wir unsere Spende speziell zur Beschaffung dringend benötigter Hilfsmittel verfügbar machen“, erklärt die junge Frau mit dem großen Herzen.
Georg Zielonkowski
