Editorial Oktober 20

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Neulich auf dem Radweg gleich hinterm Großen Spreewehr Richtung Cottbus-Sielow, ich drehte meine abendliche Runde, ging völlig unvermutet die Disko an. Man konnte es nur hören, mitten auf der Wiese musste jemand eine Musikanlage aufgebaut haben, um mehrere tausend Leute zu unterhalten. Ich hatte auch ein bisschen Hunger und dachte: Schön, ein Volksfest! Ich roch innerlich schon den Grill und schmeckte die Bratwurst, das Steak und ploppte ein alkoholfreies Hefeweizen ins Glas – ich wollte ja meine Fahrradrunde auch noch bis zum Ende miterleben und nicht nur im Delirium auf den Wegen rumeiern. Es kam aber kein Grill, kein Volksfest, kein Getränkestand und auch keine Tausende Leute, stattdessen tauchte ein etwa 11-jähriger, vielleicht 1.30 Meter hoher Knabe auf, mit einem überdimensionalen Rucksack. Daraus wummerte es, was das Zeug hielt. Nach 10 Minuten war ich wieder „up to date“, welche grässliche Mugge Kindern heute angedreht wird und froh, dass ich noch Leute mit Gitarren und Mädchen an der Hand im Heu verschwinden sah.

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