Editorial September 2022

0

Der September birgt für Cottbuser Bürger*Innen ein wichtiges Ereignis: die Oberbürgermeisterwahl.
Sie wird uns sicher bis in den Oktober hinein begleiten. Denn dass es eine Stichwahl geben
wird, ist allen Beteiligten und auch den meisten Wählern wohl klar. Dass diese Wahl allerdings
eine solch kolossale Plakate- und Planenschlacht werden würde, hat niemand voraussehen
können. Sie hängen an Laternenpfählen, Bauzäunen und Gerüststangen. An Bäumen,
Bushaltestellenschildern, stehen auf Wiesen, Verkehrsinseln und in Straßengräben. Wenn es
nach der Anzahl der Plakate geht, wird eine Koalition aus SPD, CDU und FDP das Rennen machen.
Die großen Parteien haben sich diesmal nicht lumpen lassen und ordentlich in den Cottbuser
Wahlkampf investiert. In diesem Sinne hat Cottbus schon gewonnen, denn man hat uns
inzwischen auch auf der politischen Landkarte wahrgenommen. Ist aber auch logisch, schließlich
gibt es in den nächsten Jahren Milliarden zu verteilen – und irgendwer muss die Kohle dann
ja auch einsacken. Der Rest der Bewerber und die Bewerberin, es sind ja inzwischen sieben, ist unterrepräsentiert, hat kaum noch eine Chance, sich stark bemerkbar zu machen, weil einfach alles schon
voll hängt.
Ein Dreigestirn als OB – ist vielleicht auch mal eine Variante. Quasi ein SPDCDUFDP-Mann.
Das, was der in den nächsten Jahren zu leisten haben wird, ist eine Aufgabe für mehrere Leute.
Auch für den Fall, dass ich mich etwas weit aus dem Fenster lehne, glaube ich nicht daran,
dass die Frau von Die Basis das Rennen machen wird. Deshalb lege ich mich schon mal fest und
bin mir sicher: Unser neuer OB wird wieder ein Mann. Das hätte man(n) aber im Vorfeld
auch mal anders angehen können. Schließlich hat Holger Kelch früh genug Bescheid gesagt,
dass er nicht mehr dabei ist. Da hätte sich auch gerne mal eine Frau positionieren oder positioniert
werden können. Das könnten sich zum Beispiel die Fraktionen auf ihre Agenda setzen,
die niemanden aufgestellt haben. An dieser Stelle möchte ich mich ausdrücklich
bei Holger Kelch für seine geleistete Arbeit bedanken. In Cottbus OB zu sein ist kein leichtes
Brot. Das wird sein Nachfolger schnell lernen müssen. Vor allem, weil sein Tag oft nicht nach
24 Stunden endet, sondern noch häufig Termine für eine ganze Woche drüber sind.
Gehen Sie am 11. September wählen!

Heiko Portale

Teilen.

Hinterlasse eine Antwort