Seit Jahren ist die Wissenschaft auf der Suche nach dem ultimativen Schwarz, einer Farbe, die nicht nur alles auftreffende Licht schluckt, sondern beim Betrachter tiefgehende Assoziationen auslöst, Ängste und Sehnsüchte hervorholt oder einfach durch seine unbeschreibliche Tiefe fasziniert.
Auf einem Vierseithof inmitten der Calauer Schweiz entstehen in tagelanger akribischer Arbeit Gefäße, Teller und Schalen in Schwarzbrand-Keramik, deren seidenmatter Glanz und akkurat ornamentierte Oberflächen ihresgleichen suchen. Der Keramiker André von Martens lernte bei Hedwig Bollhagen, gründete vor 30 Jahren schon seine eigene Werkstatt und perfektionierte fortan stetig Technik und Formgebung zur Meisterschaft. Seine Keramikobjekte erinnern an archaische Vorbilder aus altägyptischen, etruskischen oder altlausitzer Kulturlandschaften. Gleichzeitig beeindrucken sie selbstbewusst modern und zeitlos mit ihren tiefschwarzen, seidig glänzend wachspolierten Oberflächen.
Während von Martens bereits von Beginn an eine klare Vorstellung des gewünschten Resultates vor Augen hat, sind die Arbeiten der Malerin Mona Höke Dokumentation einer stetigen Suche nach der perfekten Form. Mit geradezu alchemistischer Neugier probiert sie aus, lässt auch dem Zufall seinen Raum und wählt dann mit viel künstlerischen Gespür für Farbe (nicht nur Schwarz) und Komposition Bildpassagen, Symbole, Schriftzüge aus. Sie übermalt, ergänzt, strukturiert, wäscht aus und kontrastiert. Das kleine Papierformat bildet hierbei häufig das Experimentierfeld für die großflächigen opulenten Leinwände. Wie bei der Schwarzkeramik zeugen auch die Werke der Cottbuserin von großem Tiefgang und Freude am Schaffen.
Beide Künstler haben es für sich bereits gefunden das ultimative Schwarz und zeigen ihre Arbeiten im Großenhainer Bahnhof.
Die Verkaufsausstellung ist bei freiem Eintritt zu erkunden.
Timo Paul Mecking
Galerie Brandenburg / Galerie Fünf
Großenhainer Bahnhof Cottbus
Güterzufuhrstraße 7
03046 Cottbus