Mit Fingerspitzengefühl gegen den Kopfschmerz

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Anzeige | Ein alles beherrschender halbseitiger Schmerz pulsiert im Kopf. Jede Bewegung macht ihn schlimmer, zudem ist die Welt plötzlich grell und viel, viel zu laut. Und dann ist da noch diese Übelkeit… So oder ähnlich fühlt sie sich an: eine typische Migräneattacke. Mindestens einer von zehn Menschen kennt sie aus eigener Erfahrung, Frauen etwas häufiger als Männer.

Eine Migräneattacke kann wenige Stunden dauern – oder auch drei Tage. Auch die Häufigkeit der Attacken variiert erheblich. Und bei einem Teil der Betroffenen kündigt sich der Kopfschmerz durch eine sogenannte „Aura“ an; sie sehen dann beispielsweise Doppelbilder oder einen flimmernden Zackenkranz, die Hand wird taub oder es kribbelt im Gesicht.

So vielgestaltig die Migräne ist:  Alle Patienten profitieren von kompetenter Hilfe, um das Leiden beherrschbar zu machen.

Am Anfang steht die Diagnosestellung durch den Arzt. Und dann? Medikamente helfen. Doch auch eine Ergotherapie erzielt oft beachtliche und nachhaltige Erfolge. Wie das geht? Das erklärt Ergotherapeutin Veronique Ressel. Die 25-Jährige arbeitet seit November 2019 bei der Johanniter-Unfallhilfe in Cottbus und verfügt über eine Spezialqualifikation im Bereich der Migränetherapie.

Sie erläutert: „Die Behandlung ist von Patient zu Patient verschieden.  Mit einigen erstelle ich in der Therapie ein maßgeschneidertes Übungsprogramm für zu Hause, mit Entspannungs- und Bewegungsübungen. Vor Ort arbeite ich oft am Nacken oder im Gesicht, über die Schädelnähte – oder auch über die Reflexzonen an den Händen und Füßen. Die Reflexzonen bilden unseren ganzen Körper ab, entsprechend gibt es dort Zonen für den Kopf. Indem ich auf diese einwirke, kann ich die Migräne behandeln.“

Je nach Methode kann die Behandlung schwere akute Migränekopfschmerzen auf ein erträgliches Maß reduzieren oder sie hilft dabei, künftigen Attacken vorzubeugen. Wer weiß, welche Situationen den Kopfschmerz auslösen, kann nämlich gezielt ergotherapeutische Übungen einsetzen, um eine Attacke zu verhindern.  Die Auslöser sind individuell verschieden – typisch sind u. a. Wetterumschwünge, Stress und Hormonschwankungen.

„Es gibt auch immer eine tiefere Ursache für die Kopfschmerzen“, erklärt Veronique Ressel. „Bevor die Migräne erstmalig auftritt, ist immer etwas vorgefallen, zum Beispiel ein Unfall, ein traumatisches Erlebnis, extremer Stress. Das erfrage ich vor Beginn der Behandlung und auch danach richtet sich die Therapie.“ Gibt es Fälle, in denen sich diese Form der Migränetherapie nicht eignet? „Nicht behandeln darf man bei Gehirntumoren und Epilepsie. Auch bei einem Aneurysma wäre es zu riskant.“ Alle anderen Migränepatienten können ihren Arzt darum bitten, ihnen eine ergotherapeutische Behandlung zu verordnen. Alternativ gibt es die Therapie als Privatleistung. 

Das Ergo-Team der Johanniter sucht übrigens derzeit nach Verstärkung.

Jasper Backer

 

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Telefon +49 355 47746-300, Mobil +49 173 6193739
ergotherapie.sbrb@johanniter.de

Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.
Regionalverband Südbrandenburg
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