Neuer Energie-Präsident Werner Fahle will alles für den Klassenerhalt tun

0

Der im Jahr 2016 das Präsidium des FC Energie Cottbus als Vizepräsident komplettierende Werner Fahle hat am 1. Januar die Nachfolge des bisherigen Präsidenten Michael Wahlich angetreten. Werner Fahle ist gelernter Bauingenieur. Er war bis Oktober 2016, und damit über 13 Jahre, bei der Senftenberger Dienstleistungsunternehmens GMB GmbH tätig, in der rund 300 Mitarbeitern beschäftigt sind. Seitdem ist Ruheständler Fahle bereit für das Ehrenamt an der Spitze des FC Energie Cottbus. Sechs Wochen nach seinem Amtsantritt hatte hermann ein paar Fragen. 

Welche Beweggründe haben Sie dazu gebracht, das Amt des Energie-Präsidenten zu übernehmen?

Meine Motivation habe ich daraus gezogen, dass ich mich für den Verein einbringen möchte. Dieser Verein steht genau wie ich für die Region. Es handelt sich ja um ein Ehrenamt, das ich aus dieser Verantwortung heraus bekleide.

Ihr Vorgänger Michael Wahlich hatte sich aufgrund seines fast schon kumpelhaften Umgangs mit den Fans viele Sympathien erworben. Wo liegen nun Ihre Stärken im Umgang mit dem Umfeld des FCE?

Auch ich gehe auf die Leute zu, mich kann man immer ansprechen. Ich wohne nicht in einem Turm, sondern hier in Cottbus, wo ich mit Leib und Seele gern zuhause bin. Jeder, der mit mir Gesprächsbedarf hat, kann gern zu mir kommen.

Die Ausgliederung der Profimannschaft ist ein Thema, mit dem man sich auch beim FC Energie beschäftigt. Gibt es dazu bereits einen Zeitplan?

Wir haben unseren Sportverein als einen eingetragenen Verein auf der einen Seite. Andererseits versteht sich der Profibetrieb wie ein wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb. Rechtlich lässt sich das nur schwierig vereinbaren. Deshalb beschäftigen wir uns mit diesem Thema, aber das ist aufgrund des großen Umfanges ein mittelfristiges Thema unserer Arbeit.

Einige Medien haben das Wirken einer bestimmten Fangruppierung in den Fokus gerückt. „Inferno“ als vom FCE verbotener Verein agiert dennoch und hat die sonstige Fanszene im Griff, heißt es da. Inwieweit ist der Leitung des FC Energie diese Thematik bekannt?

Fans sind Spiegelbild unserer Gesellschaft, das zunächst einmal vorneweg. Wir grenzen uns ganz klar vom Extremismus jeglicher Art ab. Wir stehen für Vielfalt und Toleranz. Wir meinen, dass auch der DFB zu diesem Thema eindeutig Position beziehen und nicht nur Strafen auferlegen sollte. Wir sind davon überzeugt, dass Strafgelder für Pyro-Aktionen in Präventionsprojekten und der Fanbetreuung anzuwenden wären, als diese dem Verband zu übergeben. Wir sind ein Fußballverein und keine politische Organisation.

Vor knapp einem Jahr wurde auf der Mitgliedervollversammlung eine feste Planstelle in Aussicht gestellt. Ein einzustellender Mitarbeiter soll sich dann mit diesem sensiblen Thema beschäftigen.

Wir sind froh, dass wir kürzlich die Zusage für die Förderung einer solchen Stelle bekommen haben. Auch auf diesem Wege wollen wir da ein Stück vorankommen. Anfügen will ich aber auch, dass die überwältigende Mehrheit unserer Fans uns friedlich und sportlich fair den Rücken stärkt und uns in dankenswerter Weise auch bei den Auswärtsspielen in großartiger Anzahl unterstützt.

Die sportliche Situation ist im Fußball-Frühling nicht gerade rosig. Woher nehmen Sie den Optimismus, dass der FC Energie am 18. Mai über dem Strich in der Drittligatabelle postiert ist?

Wir konnten in der Winterpause vier Spieler verpflichten, die uns sicher noch sehr gute Dienste leisten werden. Doch nicht nur die Neuen, auch unsere bewährten Spieler werden ihren Beitrag leisten, da bin ich sicher. Natürlich hoffe ich, dass recht schnell unsere Verletzten zurückkommen. Wir alle wussten vom ersten Spieltag an, dass es richtig schwer werden würde. Wer etwas Anderes geglaubt hat, der hat die Realität – und diese ist der Abstiegskampf – schlichtweg verkannt. Egal wie – es wird bis zum Saisonschluss verdammt knapp da unten im Tabellenkeller zugehen, aber es soll, es muss uns gelingen die 3. Liga zu halten!

Auch die wirtschaftliche Lage des FCE ist gespannt. Sie haben ein geschäftliches Minus für das Kalenderjahr 2018 angekündigt. Dennoch hat der FCE den Kader vierfach nachgebessert.

Erst einmal will ich betonen, dass wir wirklich an allen machbaren Stellen Kosten gespart haben. Extravagante Ausgaben haben wir uns ohnehin nicht geleistet. Den Spielbetrieb zu sichern und gleichzeitig beide Stadien zu bewirtschaften fällt tatsächlich schwer. Zu den Neuverpflichtungen kann ich sagen, dass uns ein großzügiger Sponsor tüchtig unterstützt hat. Wir hatten erkannt, dass auch wegen der vielen Verletzungsausfälle der Kader verstärkt werden muss, um das Saisonziel zu erreichen.

Ein wichtiger Partner des FCE ist die LEAG, die speziell den Energie-Nachwuchs deutlich unterstützt. Auf diesem Weg spielt auch die Kooperation mit Sparta Prag sportlich eine Rolle. Auch mit dem Ziel, vielleicht doch den LEAG-Partner EPH zu einer wirtschaftlichen Hilfe für den FCE zu gewinnen?

Natürlich wäre es schön, wenn dem Eigentümer von EPH das Herz für Energie Cottbus aufgehen würde. Auch dies ist ein mittelfristiges Thema. Die Kooperation mit Sparta Prag wird natürlich weitergeführt.

Interview: Georg Zielonkowski
Titelbild: Werner Fahle. Foto: GZ

Teilen.

Kommentarfunktion ist deaktiviert.