Porträt Nina Kupczyk: „Sie kann Theater entfesseln“

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Anzeige | Nina Kupczyk, Regisseurin und Autorin, inszeniert erstmals am Görlitzer Gerhart-Hauptmann-Theater in Görlitz. Wir stellen die hochbegabte Ausnahmekünstlerin im Vorfeld vor.

Wie wird man schon in jungen Jahren eine so bekannte Opernregisseurin? Kann man diesen Beruf so einfach studieren?, mag sich so manche/r schon öfter gefragt haben. Nina Kupczyk kommt aus einer Bremer Künstlerfamilie. „Schon als Kind sang und pfiff ich sämtliche Violinkonzerte rauf und runter. In die Schule ging ich auch nicht immer, sondern oft schon morgens direkt ins Theater“, berichtet die Tochter des berühmten Konzertmeisters und Professors Franz-Josef Kupczyk. Ihr Vater wirkte 46 Jahre in Bremen und wurde seinerzeit noch von Wieland Wagner, einem Enkel von Operngott Richard Wagner, persönlich nach Bayreuth berufen.

Der Weg in die Kunst wurde ihr sozusagen in die Wiege gelegt. Sie erlernte zunächst Geige und Ballett und spielte schon als Kind in verschiedenen Rollen im Bremer Theater. Doch nachdem sie die Oper „Wozzeck“ in der Inszenierung von Peter Konwitschny gesehen hatte, wurde ihr ihre Berufung klar – sie wollte Opernregisseurin werden. „Die Gewaltigkeit des Zusammenspiels von Farben, Geist, Musik beeindruckte mich so sehr, dass für mich sofort klar war: Das will ich auch.“ Nina Kupczyk begann sofort ein Regiestudium, das sie parallel mit dem Studium der Psychologie ergänzte, da es, wie sie sagt, bei der Regie nicht nur um die Kunst des Inszenierens, „sondern auch um die Entwicklung von Persönlichkeiten auf der Bühne“ geht.

Getrieben von Lust und Neugier auf moderne Möglichkeiten der Vermittlung von klassischen Inhalten und Musiken, studierte sie dazu noch „Multimediale Komposition und Weltmusik“ und durfte Regie-Meisterkurse bei Peter Konwitschny, dem berühmten und vielfach ausgezeichneten Opernregisseur, besuchen. Er war es auch, der ihre Arbeiten u. a. mit dem Zitat „Nina Kupczyk kann Theater entfesseln“ adelte. Längst hat Nina Kupczyk aus ihren multi-künstlerischen Leidenschaften eine beeindruckende Karriere aufgebaut und sich – nicht nur in der immer noch stark männlich dominierten Welt der Opernregie – einen Namen geschaffen. Dass sie zudem erfolgreich Romane und Lyrik verfasst und auch als Buchautorin international vielbeachtet ist, sei hier nur am Rande erwähnt, denn schließlich kann sich das Lausitzer Publikum zunächst auf eine farb- und soundgewaltige Operninszenierung aus der Feder dieser inspirierten Ausnahmekünstlerin freuen.
Ab dem 14. November hat das Lausitzer Publikum die Chance, eine zeitgenössisch und atemberaubend inszenierte komische Oper des musikalischen Wunderkinds zu erleben.

„Don Pasquale“, eine Oper, die schon bei ihrer Uraufführung in Paris 1843 als sehr modern galt, wird ab November im Gerhart-Hauptmann-Theater in Görlitz gespielt. Das Thema – die Ungleichheit mancher Liebesbeziehung, in diesem Fall zwischen altem, reichem Mann und junger, starker Frau, die ihre Macht über ihn ausspielt und es genießt – hat seitdem nichts an Aktualität verloren, doch bei Nina Kupczyk darf man immer mit besonderen, noch nie dagewesenen Tricks und Kniffen einer Meisterregisseurin, die spielerisch und voller Wonne mit den Talenten und Fähigkeiten ihrer Sänger und Musiker umzugehen weiß, rechnen.

Wo: Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz

Was: Komische Oper „Don Pasquale“

Wann: 14./15./22./27. November, weitere Termine im Dezember, mehr unter: www.g-h-t.de

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